Die verschwunde Kristallkugel des Weihnachtsmannes

von 27. November 2009

Im mittlerweile 17. Jahr zeigt das Steintor-Varieté in Halle (Saale) seine Weihnachtsrevue, die am Freitagabend seine Premiere feiert. “Ganz ohne staatliche Zuschüsse,” betont Steintor-Chef Rudenz Schramm. In all den Jahren hat sich die Veranstaltung, an der in diesem Jahr über 400 Kinder vom Tanzzentrum Nummer 1 mitwirken, zu einer festen weihnachtlichen Institution gemausert. Selbst aus Stuttgart und Hamburg würden Gäste eigens für die Veranstaltung anreisen, so Schramm.

Produzent Willi Neubauer wies daraufhin, dass es jedes Jahr eine neue Handlung gibt. “Das bietet nicht einmal der Friedrichstadtpalast.” Auch in diesem Jahr kommt die Geschichte von Paul Bartsch. Er hat sich schon im Januar die Story rangesetzt. Im März gab es erste Vorstudien. Und am 5. August wurden die Lieder der Weihnachtsrevue, komponiert von Hartmut Reszel, eingesungen. Die Ballettkinder wurden dabei im Tonstudio von vier ausgebildeten Sängerinnen unterstützt, darunter Julia Preussler. Für die Bühnenbilder zeichnet sich erneut Gabriele Böttcher verantwortlich. Die mehrere Monate im Jahr mit den Vorbereitungen zubringt. Da werden Skizzen angefertigt, Modelle gebaut. Und am Ende die 11,5m breiten und 6,5m hohen Bühnentafeln bemalt. Auch ein vereister Wasserfall, der bis ins Publikum reicht, gehört dazu.

Sieben Hauptdarsteller und pro Show 100 kleine Tänzer – sie werden rotierend eingesetzt, um die Kleinen nicht zu überlasten – sind in den bislang geplanten 32 Vorstellungen zu sehen. Wie Rudenz Schramm sagte, habe man bereits 26.000 Tickets verkauft. Das Ziel sei es, 30.000 Besucher begrüßen zu können. Zumindest die Neugier der Hallenser ist ungebrochen. Schon zwei Stunden vor der Generalprobe am Donnerstag standen sie Schlange vorm Hintereingang des Steintors.

In diesem Jahr machen sich Watschel, Lumpi und Rentier Rudi auf die Suche nach der Kristallkugel des Weihnachtsmannes. Die ist gestohlen worden. Diesmal nicht von Herrn Fuchs, sondern von Troll Trollobold vom Trolloberg. Auf einer abenteuerlichen Reise, bei der ein vereister Wasserfall überwunden und ein Elchtest bestanden werden müssen, machen sich die Helfer des Weihnachtsmannes auf den Weg, die Kugel zurückzuholen. Denn ohne sie ist den Menschen die Weihnachtsfreude genommen, kann der Weihnachtsmann die Weihnachtszeit nicht einläuten. Übrigens mit einem moralischen Hintergrund. Die Trolle nämlich wollen sich mit der gestohlenen Kugel für die Umweltzerstörung der Menschen rächen. Wird es Watschel, Lumpi und Rudi gelingen, die Kristallkugel aus den Fängen der Trolle zu retten? Wird Weihnachten gefeiert? Und welche Rolle spielt Herr Fuchs in dem ganzen Schlamassel? Zu sehen bis 19. Dezember im Steintor.

Wochentags mit einer Show für Kinder, am Wochenende darf sich dann Herr Fuchs auch ans erwachsene Publikum widmen. Denn, so Rudenz Schramm, seien die Zuschauer am Wochenende zu großen Teilen den Kinderschuhen entwachsen. Fuchs-Darsteller Helmut Rosenkranz wird wieder mit seinen kabarettistischen und kritischen Anmerkungen nicht sparen. Bobby-Cars, Lillifee, pupsende Kandidaten beim RTL-Supertalent, schwarz-galbe Steueerreform oder die Frauenquote der Bundesregierung mit Merkel an erster Stelle und nachfolgend Westerwelle …