Dirk Zöllner liest Heinrich Heine

von 27. September 2011

Zu einem ganz besonderen Abend lädt das Neue Theater am 2. Oktober um 19:30 Uhr in den großen Saal ein. Unter dem Titel „Schmerz beiseite“ versuchen sich der Soulsänger Dirk Zöllner und Schauspieler Matthias Brenner in einem literarisch-musikalischen Abend dem Dichter Heinrich Heine in seiner Zerrissenheit zu nähern.

Der Titel – ein Zitat des Dichters – lässt bereits den Balanceakt erahnen, in dem dieser sich seinem inneren Konflikt immer wieder aufs Neue stellte. Ob in Lyrik oder Prosa, die poetische Sprache Heines vermochte nie über dessen scharfe Zunge hinwegzutäuschen und schmückte seine Betrachtungen oft erst mit den von Kritikern und Gegnern gefürchteten Spitzen. Eindrücklich beleuchten die ausgewählten Texte und Gedichte die verschiedenen Lebensstationen, angefangen bei den ersten Jahren als junger Dichter und Verehrer Goethes, über die politischen Betrachtungen Deutschlands aus dem Exil bis hin zur späten romantischen Schwärmerei, mit der er selbst als Sterbender noch vermochte, aus der Matratzengruft heraus junge Frauen zu betören. Sei es die feinsinnige Ironie, mit der er Deutschland aus der Ferne betrachtet, oder die tieftraurig erscheinenden Verse über zahlreich gebrochene Herzen – fast 150 Jahre nach seinem Tod hat Heinrich Heines Gesamtwerk weder an Aktualität noch an Biss verloren.

Gewürzt werden die gesprochenen Lebenszeugnisse vom Violinspiel des ersten Konzertmeisters der Dresdner Philharmonie, Wolfgang Hentrich. Zu hören sind auserlesene Werke von Johann Sebastian Bach, Niccolò Paganini, Eugène Ysaÿe, Werner Wolf Glaser und Paul Hindemith.

Im Anschluss an die Lesung geben „Die Zöllner“ (Dirk Zöllner und André Gensicke am Piano) im Duo Infernale noch ein kleines Spezialkonzert.