Ein neuer Sarg für Königin Editha

von 15. Oktober 2010

Der Fund des Sarges der Königin Editha (910/12 – 946) im Magdeburger Dom hatte im vergangenen Jahr für heftige Diskussionen gesorgt. Denn die Archäologen brachten den historisch wertvollen Fund zur Untersuchung nach Halle. In Magdeburg schimpfte man darüber. Inzwischen ist der Streit so gut wie vergessen und es geht nun um die würdige Form der Wiederbestattung, Der mehr als 500 Jahre alte Bleisarg war zu stark korrodiert und instabil. Also hatte die in Halle ansässige Kunststiftung des Landes einen Wettbewerb ausgelobt, um einen neuen Sarg für die sterblichen Überreste Edithas zu schaffen.

Am 22. Oktober 2010 werden die Gebeine der Königin am Fundort, im Sandsteinsarkophag vor der Scheitelkapelle im Umgangschor des Magdeburger Doms, niedergelegt.

Ebenfalls ab 22. Oktober 2010 bis zum 9. Januar 2011 werden im Kulturhistorischen Museum Magdeburg unter dem Titel: "Ein neuer Sarg für Königin Editha" die zum Wettbewerb eingereichten Entwürfe von Anne Rose Bekker, Marc Fromm, Claudia Klinkert, Friedemann Knappe, Christine Matthias, Cathleen Meier, Jan Thomas, Kornelia Thümmel und Dagmar Varady zu sehen sein. Den Wettbewerb konnte die in Dresden lebende Bildhauerin Kornelia Thümmel, die an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle Bildhauerei studiert hat, für sich entscheiden. Kornelia Thümmels Entwurf für einen mit feinem Silberblech ummantelten Sarg aus Titan überzeugte die Wettbewerbsjury durch seine dezidiert zeitgenössische künstlerischen Gestaltung, hinter der der Respekt vor der Geschichte eindrucksvoll aufscheint.