Ende “”Pompeji – Nola – Herculaneum”” mit herausragendem Erfolg

von 27. August 2012

 Am Sonntag, den 26. August 2012 endete die Landesausstellung „Pompeji – Nola – Herculaneum. Katastrophen am Vesuv“. Die Präsentation, die unter der Schirmherrschaft des Presidente della Repubblica Italiana sowie des Präsidenten der Bundesrepublik Deutschland stand, lockte mit ihren hochkarätigen Exponaten und dem eigens erarbeiteten, neuartigen und vielseitigen Konzept seit ihrer Eröffnung am 9. Dezember 2011 insgesamt rund 224.000 Besucher in das Landesmuseum für Vorgeschichte Halle. Damit war dies die erfolgreichste Sonderausstellung des Landesmuseums für Vorgeschichte Halle nach der Ausstellung rund um die Himmelsscheibe von Nebra „Der geschmiedete Himmel“ (Oktober 2004 – Mai 2005).Auf 1.300 m2 und mit Hilfe von ca. 700 Funden bzw. Fundkomplexen beleuchtete die größte und umfassendste Pompeji-Ausstellung verschiedene Aspekte des Lebens in den antiken Städten Pompeji und Herculaneum, die durch den Ausbruch des Vulkans Vesuv im Jahre 79 n. Chr. verschüttet wurden. Daneben bot sie aber auch einen aufschlussreichen Einblick in die bereits in der Antike fassbare Verbindung zwischen Süditalien und dem Freien Germanien sowie die herausragende Rolle historischer Persönlichkeiten Sachsen-Anhalts für die Antikenrezeption des 18. Jahrhunderts. Vollkommen neuartig und wesentlicher Gesichtspunkt der eigens entwickelten Konzeption war der Ansatz, Katastrophen am Vesuv quer durch die Zeiten hindurch zu verfolgen: Vom Avellino-Ausbruch um 1.900 v. Chr., der die Bewohner der bronzezeitlichen Dörfer bei Nola überraschte, über die bekannte Katastrophe des Jahres 79 n. Chr. bis hin zum spätantiken Vulkanausbruch 472 n. Chr., dem etwa die Basilika von Cimitile mit der ältesten christlichen Wandmalerei außerhalb Roms zum Opfer fiel.Von Anfang an erwies sich die Präsentation als regelrechter Besuchermagnet, konnte doch bereits zwei Monate nach der Eröffnung der 50.000. Besucher begrüßt und nicht einmal einen weiteren Monat später die Verlängerung der außergewöhnlich erfolgreichen, ursprünglich bis 8. Juni 2012 angesetzten Ausstellung sowie eine Erweiterung der Öffnungszeiten bekannt gegeben werden.Wie die stichprobenartige Befragung der Besucher ergab, wurde die Präsentation einerseits von den Bewohnern der Stadt Halle und Umgebung, die etwa die Hälfte der Besucher ausmachten, erfreulich gut angenommen und zog andererseits auch Gäste aus ganz Deutschland sowie dem europäischen und außereuropäischen Ausland an. Die Besucher aus dem Ausland repräsentierten 56 Nationen, „Spitzenreiter“ waren die europäischen Nachbarländer Österreich, Schweiz, Frankreich, Dänemark und Niederlande. Allerdings konnten auch etliche Besucher aus fernen Ländern, wie beispielsweise den USA, Indien oder Island verzeichnet werden. 80% der Befragten gaben an, dass die Landesausstellung der Hauptgrund für den Besuch des Landesmuseums war. Die Hälfte der Besucher war bereits zum wiederholten Male im Landesmuseum.Von dem außergewöhnlichen Erfolg und der überregionalen Anziehungskraft der Ausstellung profitierte auch die Wirtschaft in der Stadt Halle in nicht unerheblichem Maße. Nach Auskunft des Stadtmarketings Halle wurde durch das Statistische Landesamt Sachsen-Anhalt im Auswertungszeitraum von Dezember 2011 bis Mai 2012 ein Anstieg der Übernachtungszahlen in der Stadt Halle um 9% im Vergleich zum Vorjahr festgestellt. Diese Steigerung bestätigen die Gästezahlen der halleschen Tourist-Information. Nach Auskunft des Stadtmarketings Halle lag die Anzahl der touristischen Gäste im ersten Monat der Ausstellung sogar doppelt so hoch wie Vorjahreszeitraum, auch in den folgenden Monaten lag der Anstieg der Touristenzahlen in der Händelstadt Halle bei über 45%.Die Faszination und Begeisterung der Besucher aus Nah und Fern für die Lan- desausstellung spiegelte sich in außerordentlich positiven Rückmeldungen auf den Besucherfragebögen sowie in teils geradezu enthusiastischen Einträgen im Besucherbuch der Ausstellung wider.Auf herausragendes Interesse stieß neben der Ausstellung selbst auch das beglei- tende Veranstaltungsprogramm, seien es die Abendvorträge zu verschiedenen Themen rund um die verschütteten Stätten am Golf von Neapel, die Aktionswochenenden, die beispielsweise antikes Alltagsleben oder eindrucksvolle Gladiatorenkämpfe erlebbar machten, oder auch das als exklusive Veranstaltung buchbare antike Gastmahl unter dem Motto „Zu Gast im Haus des Menander“, das sich besonderer Beliebtheit erfreute. Auch im Museumsshop war das rege Interesse der Besucher an den verschiedenen in der Ausstellung dargestellten Aspekten spürbar, wurden hier doch besonders der hochwertige, reich bebilderte Begleitband sowie das Begleitheft zur Ausstellung rege nachgefragt.Der herausragende Erfolg der Ausstellung wäre nicht möglich gewesen ohne die Unterstützung der 26 leihgebenden Institutionen im In- und Ausland sowie der zahlreichen Partner und Förderer, die in erheblichem Maße zum Gelingen dieser außergewöhnlichen Ausstellung beitrugen. Die Ausstellung entstand in Kooperation mit der Soprintendenza Speciale per i Beni Archeologici di Napoli e Pompei, dem Ministero per i Beni e le Attività Culturali, dem Museo Archeologico Nazionale di Napoli und der Kulturstiftung DessauWörlitz.