Epper „Verzeihung … “

von 17. Juni 2012

 Nun werden jüngere Leser fragen: Wer war Arthur Epperlein, von dem nach über vierzig Jahren noch Reprints erscheinen? Er war einer der bekanntesten Humoristen und Karikaturisten der DDR – den Hallensern (zumindest den älteren) meist nur als Epper bekannt. 1919 in Danzig geboren, wurde nach dem Krieg Halle seine Heimatstadt, wo Epperlein 1995 auch starb. Entdeckt wurde sein zeichnerisches Talent von der damaligen Tageszeitung „Freiheit“, wo (vor allem in den Wochenendausgaben) über dreißig Jahre lang seine humoristischen Karikaturen veröffentlicht wurden. Selbst in die „Presse des Klassenfeindes“ („Stern“, „Hörzu“ usw.) schafften es seine Bildwitze. Die Witzzeichnungen (am Ende sollen es ca. 14.000 gewesen sein) waren so beliebt und gefragt, dass sie ab 1966 in regelmäßigen Abständen in rund einem Dutzend schmaler Bändchen veröffentlicht wurden. Die Bücher mit dem meist knallbunten Cover waren zu DDR-Zeiten „Bückware“ und Sammlerobjekt. Auch als begehrte Gewinne von Preisaus-schreiben waren sie in aller Munde. Das Bändchen „Verzeihung …“ versammelt Witzzeichnungen zum Thema Schweißen. Entweder sind irgendwelche Ganoven mit ihrem Schweißgerät unterwegs, um einen Tre-sor zu knacken, oder eine Schweißnaht ist im Nachhinein doch nicht so solide und trag-bar. Peinliche Malheure und einfallsreiche Vorfälle sind dabei vorprogrammiert. Die Herausgabe der Reprint-Ausgabe wurde durch die enge Kooperation mit der Schweißtechnischen Lehr- und Versuchsanstalt Halle (SLV) möglich – unter dem Slogan „Schweißen verbindet“ – so auch der Humor von Epper. Mit „Verzeihung …“ können die älteren Hallenser alte Epper-Erinnerungen auffrischen oder ihre Sammlung vervollständigen. Die jüngeren Saalestädte haben dagegen die Mög-lichkeit, die typischen Epper-Witzfiguren mit ihren Alltagssituationen und Missgeschicken kennenzulernen. Schmunzeln ist garantiert!

[i]Epper „Verzeihung … “[/i][i]Verlag & Verlagsservice Fa. Schneidewind Halle 2012, 4,00 €, 80 S., ISBN 978-3-939040-34-7[/i]