Den Grundansatz, zu »dialogischen Momenten auf Augenhöhe« (Juliane Noack, 2011) einzuladen, transportieren sie vom »Kiosk« zu anderen Orten der Stadt und kommen auch dort mit Passant*innen und Nachbar*innen ins Gespräch.
EXPEDITIONEN STADTLABOR Foto Matthias Behne behnelux
STADTLABOR UND EXPEDITIONSMOBIL
Am 6. September 2018 eröffnet hr.fleischer e.V. in einem ersten Schritt sein STADTLABOR in der Großen Klausstraße 6 in der Innenstadt von Halle (Saale). Zum ersten Mal seit der Gründung 2009 nutzt hr.fleischer e.V. damit einen Raum außerhalb des »Kiosks« in Halle dauerhaft. Das STADTLABOR in einem Ladenraum ist als Projektbüro Dreh- und Angelpunkt für EXPEDITIONEN. Vor und rund um das STADTLABOR werden im öffentlichen Raum Vorträge, Lectures oder Künstler*innengespräche stattfinden. Die Schaufensterfront wird zur Ausstellungsplattform. Auch die beteiligten Künstler*innen können den Raum nutzen und begleitende Arbeiten zu ihren Projekten öffentlich umsetzen.
Weiteres tragendes Element des Projektes wird im 2. Schritt das EXPEDITIONSMOBIL ein fahrbarer Ort für Aktionen und Ausstellungen. Mit ihm wird der hr.fleischer e.V. im Frühling 2019 auf Straßen und Plätzen in Halle (Saale) unterwegs sein. An verschiedenen Orten werden Kunst- und Kulturaktionen, Lesungen und Künstler*innengespräche stattfinden.
EXPEDITIONEN_STADTLABOR_Foto Matthias Behne behnelux
Diese Aktionen entstehen in einem Künstlerischen Symposium im STADTLABOR, das alle künstlerisch Beteiligten des Projektes versammelt. Ein Teil des Symposiums wird öffentlich stattfinden. Interessierte werden in einem Vortrag mehr über Kunst und den öffentlichen Stadtraum erfahren können. Die Entstehung des EXPEDITIONSMOBILs wird durch eine Offene Werkstatt begleitet. »Aus den Erfahrungen mit Passant*innen des öffentlichen Ausstellungsmachens am Kiosk werden wir den Prozess des Bauens der Elemente des EXPEDITIONSMOBILs nicht hinter verschlossene Türen verlegen. Die Betätigung im öffentlichen Raum ermuntert Passant*innen immer wieder ins Gespräch zu kommen über das Entstehende. Sie ist eine Einladung zum Gespräch und zur Beteiligung« so Rita Lass und Annekathrin Pohle, die gemeinsam die Künstlerische Leitung für EXPEDITIONEN übernommen haben. Der öffentliche Teil des Symposiums wie auch die Offene Werkstatt stehen für ein wichtiges hr.fleischer-Prinzip die offene und niederschwellige Form, die alle Interessierten zur Beteiligung einlädt.
Die beiden Projektjahre münden schliesslich in eine Jubiläums-Ausstellung im Kiosk am Reileck mit maßgeblichen Akteur*innen des Vereins im Herbst 2019 anlässlich des zehnjährigen Jubiläums des hr.fleischer e.V.
EXPEDITIONEN wird dokumentiert in einem Projektblog und einer Publikation. Das Projekt wird bei hr.fleischer e.V. durch Weiterbildungen und eine Zukunftswerkstatt begleitet. Während des gesamten EXPEDITIONEN-Projektes läuft das reguläre Ausstellungs- und Aktionsprogramm am »Kiosk« natürlich weiter.
BETEILIGTE KÜNSTLER*INNEN
Als Mitglied von hr.fleischer e.V. sind beteiligt: Sophie Baumgärtner, (Halle (Saale)), Theresa Ehrenberg (Radio Corax, Halle (Saale)), André Kestel (Halle (Saale)) und Johannes Stahl (Köln). Als Gastkünstler*innen sind beteiligt: Jan Dubsky (Stiftung Freizeit, Berlin), Seraphina Lenz (Berlin), Vasili Macharadze (Weimar) und Luzie Milena Weigelt (Berlin).
Eröffnung STADTLABOR des hr.fleischer e.V.
Donnerstag, 06.09.2018, 17.30 Uhr bis 20.30 Uhr Musik mit Tim Rosenbaum, Getränke auf Spendenbasis
Ort: vor dem STADTLABOR, Große Klausstr. 6, 06108 Halle (Saale)
KOMMENDE TERMINE IM PROJEKT
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Eröffnung STADTLABOR des hr.fleischer e.V.
Donnerstag, 06.09.2018, 17.30 Uhr bis 20.30 Uhr Musik mit Tim Rosenbaum, Getränke auf
Spendenbasis, Ort: vor dem STADTLABOR, Große Klausstr. 6, 06108 Halle (Saale)
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Offene Werkstatt 1
17. 18.09.2018
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Öffentlicher Vortrag im Rahmen des Künstlerischen Symposiums
Oktober 2018 (Termin wird via www.herrfleischer.de angekündigt)
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Offene Werkstatt 2
17.18.01.2019
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Aktionen im / am EXPEDITIONSMOBIL im öffentlichen Stadtraum von Halle (Saale)
Frühling 2019
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Jubiläumssausstellung 2019 im Kiosk am Reileck
Herbst 2019
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außerdem
Termine für öffentliche Vorträge, Lectures, Künstler*innengespräche und ähnliche Formate www.herrfleischer.de
ÜBER DEN HR.FLEISCHER E.V.
Der gemeinnützige Verein hr.fleischer, 2009 in Halle (Saale) gegründet, versteht sich als Kommunikationsplattform. Als Zentrum der Aktivitäten dient ein ehemaliger 4 m² großer Zeitungskiosk am Reileck in Halle (Saale). Man kennt einen Kiosk als sozialen Kontaktpunkt und zwanglosen Aufenthaltsort. Die Irritation der Umnutzung dieser ehemaligen Verkaufsstelle in eine Ausstellungsund Interventionsfläche weckt die Neugier der Passant*innen. Diese Neugier nutzt hr.fleischer e.V. als Ausgangspunkt für Aktionen, Kunstvermittlung und Diskussionen.
Der hr.fleischer e.V. hat derzeit 50 aktive, 39 fördernde und 10 temporäre Mitglieder. Waren die neun Gründungsmitglieder im Dezember 2009 vor allem Studierende der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle, so wird heute von den aktiven Mitgliedern ein breites Spektrum abgebildet. Sie kommen aus Bildender Kunst, Darstellender Kunst, Gestaltung oder Radio-Kunst, sind aber oft auch Anwohner*innen. Dazu kommen kunst- und kulturtheoretisch oder pädagogisch Tätige. Auch fördernde Mitglieder hat der Verein mittlerweile.
Der »Kiosk« wird von aktiven Vereinsmitgliedern, regelmäßig aber auch neuen Interessent*innen bespielt. Es entsteht ein durchgehendes Kiosk-Programm von ca. 20 Ausstellungen, Aktionen und Interventionen im Jahr. Das Programm wird durch den Verein zusammengestellt und von etwa 15 aktiven Mitgliedern geplant und organisiert. hr.fleischer e.V. akquiriert nötige Fördergelder für das Jahresprogramm im Rahmen von Projektförderungen und übernimmt die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit für die einzelnen Aktionen. Seit 2015 wird zudem das Projektstipendium »Mach den Kiosk!« ausgeschrieben, dass an das Gründungsmitglied Juliane Noack erinnert, die mit 30 Jahren ums Leben kam. Im Frühjahr 2017 erschien die Publikation »18 Kubikmeter«, die nicht nur eine Chronik der Kiosk-Jahre 2009 bis 2015 ist, sondern auch kunst- und kulturwissenschaftliche Blicke auf Themen wie Austausch, Teilhabe und Öffentlichkeit als Spielfeld wirft.
Immer wieder haben Agierende des hr.fleischer e.V. den Kiosk aber auch verlassen und Orte in Halle (Saale) wie die Kunststiftung des Landes Sachsen-Anhalt (»Ich nehm mir den Raum, den ich brauche«, 2016) genutzt oder an zentralen Plätzen wie dem Steintor (»Gut aufgestellt«, Antons [&] Kestel, 2013) interveniert. Sie haben den Stadtraum einbezogen (Blaues Wunder, Andrea Knobloch, 2012), weil das Hauptobjekt am Kiosk von Besucher*innen ausleihbar und nach eigener Ortswahl in der Stadt auszustellen war. Die Fortführung dieses Ansatzes ist einer der zentralen Punkte des EXPEDITIONENKonzeptes.
