Filmische Streifzüge durch Halle

von 25. September 2009

Am 27. September um 18 Uhr sowie am 28. September um 20:15 Uhr zeigt das Lux-Kino am Zoog wieder in Kooperation mit dem Arbeitskreis Innenstadt (AKI) seine Filmreihe "Drehort Halle".

Die beiden Dokumentarfilme des September-Programms von "Drehort Halle" ermöglichen – durch den zeitlichen Abstand von ・er 30 Jahren – einen historischen Vergleich. Der Rat der Stadt Halle war 1952 und Ende der 1980er Jahre Auftraggeber beider Filme, die das Stadtbild auf unterschiedliche Weise bewerben. Gerade bei Orten, die in der Gegenwart wiederum Veränderungen erfahren oder kürzlich erfahren haben, wie etwa der Riebeckplatz, die Saline oder das gegen・erliegende Warenhaus, ist der Blick zurück aufschlussreich. Das cineastische Highlight des Abends – der DEFA-Film "Der geteilte Himmel" – ist zeitlich zwischen den beiden Dokumentationen zu verorten. 1963/64 kehrte Konrad Wolf, der zwischen 1945 und 1947 für die Sowjetische Militäradministration in Halle tätig gewesen war, als Regisseur an die Saale zurück und verfilmte hier die druckfrische Erzählung gleichen Titels von Christa Wolf. Als Drehort repräsentiert Halle in diesem Film die lebendige, teilweise die junge Protagonistin Rita F・fter Abend

Auf Seite 2 erfahren Sie nähere Informationen über die gezeigten Filme:
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24 Stunden in der Stadt (Ein Vorwintertag in Halle)
DDR (Stadt Halle), 1952, schwarz-weiß, 14 min.
Der im Auftrag des Rates der Stadt Halle entstandene Dokumentarfilm zeigt das gesellschaftliche Leben der Stadt Halle, komprimiert auf einen Tag. Schauplätze sind u.a. Marktplatz, Trödel, Alter Markt, Saline, Ratshof oder Händelhaus. Verschiedene Arbeitsbereiche wie die Salzgewinnung, die Braunkohleförderung, der Maschinenbau, die medizinische Versorgung, die Arbeit im Hafen und an der Universität werden vorgestellt. Der Morgen beginnt mit einer Totalen über der Stadt und der Abend endet mit Leuchtreklamen und Streifzügen durch die Kinos, Theater und Kulturhäuser der Stadt.

Architekturfilm Halle
DDR (DDR-FS), ca. 1988, farbig, ca. 31 min., ohne Ton, Klavierbegleitung: Olaf Koall
Der Fernsehfilm ist ebenfalls im Auftrag des Rates der Stadt Halle gedreht worden. Ein Vergleich der beiden städtischen Werbefilme macht deutlich, wie sehr Halle sich in 36 Jahren verändert hat. Nun ist der bis 1970 erbaute „Thälmannplatz“ zu sehen, ebenso wie das 1981 eröffnete „Centrum Warenhaus“ gegenüber der Saline, Brunos Warte, die Silberhöhe oder der Hansering mit dem 1967 eingeweihten „Fahnenmonument“. Dennoch präsentiert sich die Stadt auch mit alten Quartieren, vor allem aus der Gründerzeit. Es gibt lange Einstellungen aus der Leipziger Straße, der Rannischen Straße und dem Graseweg, dem Hallmarkt sowie den bekannten Sehenswürdigkeiten.

Der geteilte Himmel
DDR (DEFA), 1964, schwarz-weiß, 110 min.
Regie: Konrad Wolf
Auch der DEFA-Klassiker nach der Romanvorlage von Christa Wolf wurde in Halle gedreht. Die junge Frau Rita Seidel folgt ihrem Freund, dem zehn Jahre älteren Chemiker Manfred Herrfurth, in die Stadt. Halle steht hier für die aufregende und überfordernde Großstadt, von der aber auch romantische Ecken wie der Forstwerder gezeigt werden. Gerade der Treffpunkt des Paares an der Talamtstraße und der umgebende Marktplatz werden immer wieder in Szene gesetzt. Wegen Konflikten mit den Eltern und beruflicher Schwierigkeiten geht Manfred nach West-Berlin, wohin ihm die enttäuschte Rita nicht folgen mag.