Geburtstagsparty für Bronzefigur

von 2. Juli 2009

(ens) Manche Dinge ändern sich wohl nie: schon vor 150 Jahren drehte sich bei den Diskussionen im Stadtrat alles ums Geld und um Standorte. Doch am Ende gabs zum Glück eine einhellige Entscheidung. Und so steht seit dem 1. Juli 1859 eine Bronzefigur auf dem Marktplatz in Halle (Saale). Zum 100.Todestag des Komponisten Georg Friedrich Händel war die Skulptur auf einem Marmorsockel auf dem Marktplatz aufgestellt worden.

Entworfen wurde das Denkmal von dem Bildhauer Hermann Heidel (1811-1865). Initiator für den Bau war der im Jahre 1855 gegründete „Verein für das Händeldenkmal“. Ihm gehörten neben halleschen Bürgern auch Händel-Verehrer aus ganz Deutschland und England unter dem Patronat des englischen Königshauses an. Ganz vorn mit dabei war auch Ludwig Wucherer, der aber zunächst andere Ziele verfolgte: er wolle eine Konzerthalle bauen. Vor allem durch die Schirmherrschaft der Hohenzollern konnte auch der englische Geldadel gewonnen werden.

Und nun steht der Händel auf seinem Sockel, blickt Richtung England – seiner Wahlheimat. Er hält einen Taktstock in der rechten Hand, auf einem Dirigentenpult liegen aufgeschlagene Notenblätter. Und wer genau hinschaut, sieht auf dem Notenblatt das Gesicht einer Frau – die englische Sängerin Goldsmith gab ein Konzert in der Marktkirche. Die kompletten Einnahmen von 1.300 Talern gingen damals an den Händel-Verein. Insgesamt hat das Denkmal 8.000 Taler gekostet.

Am Mittwoch wurde nun der 150. Geburtstag des Händel-Denkmals gefeiert. Für die musikalische Untermalung sorgten der University Choir of Portsmouth Chamber Singers unter Leitung von George Burrows mit englischer Chormusik und der Universitätschor „J. F. Reichardt“ unter Leitung von Jens Lorenz und Jens Arndt mit europäischer Chormusik. Die beiden Chöre präsentierten gegen 22 Uhr gemeinsam aus Händels Royal Chapel Anthem „As pants the hart“ den Chorus „In the voice of praise“.

Videos von der Jubiläumsfeier finden Sie hier und hier.