Glocken der Stadt läuten zur Kirchennacht

von 18. August 2011

Am kommenden Samstag laden die Kirchen in Halle (Saale) bereits zum elften Mal zur langen Nacht der Kirchen ein. 58 Sakralbauten haben unter dem Motto „Einladung zum Leben: Was mir heilig ist“ geöffnet.

Neben evangelischen, katholischen und freikirchlichen Gemeinden können die jüdische Synagoge, die Russisch-orthodoxe Hauskapelle und erstmals die Armenische Auferstehungskirche ‚Surp Harutyun‘ besichtigt werden. Erstmalig beteiligen sich in diesem Jahr die Landeskirchliche Gemeinschaft, die Gesundbrunnenkirche, die St. Viti-Kirche in Teutschenthal sowie die Gutenberger Kirche St. Nicolaus.

In der Marktkirche erwarten Besucher um 20 und 22 Uhr Lesungen aus den drei Predigten, die Martin Luther in der Marktkirche gehalten hat. Dazwischen gibt es Orgelmusik. In die St. Georgs-Kapelle der Franckeschen Stiftungen wird um 23:30 Uhr zum englischen Nachtgebet „The Lord almighty grant us a quiet night“ eingeladen. In der Friedenskirche gibt es die Fotoausstellung „Gottes geliebte Menschen – Gesichter und Geschichten“ zu sehen. Einblicke sind auch in die Kirche des Gefängnisses „Roter Ochse“ möglich, allerdings ist hier zwingend ein Personalausweis nötig. Das Franziskanerkloster „Zur Heiligsten Dreieinigkeit“, die erste hallesche Kirche im Bauhausstil, berichtet in stündlichen Vorträgen über die Sanierung der letzten Monate. Nicht dabei ist in diesem Jahr die Moritzkirche, sie wird saniert.

"Es gibt Orte und Räume in unserer Welt, die bergen ein Geheimnis. Sie erfüllen nicht nur einen Zweck oder eine Funktion. Ihr Wert lässt sich nicht allein in Euro und Cent, in Betriebskosten und Abschreibungen darstellen. Für mich gehören unsere Kirchenräume dazu. Ich trete hinein und fühle es: Unsere Vorfahren hatten ein Gespür für gute Orte. Hier umfängt mich Frieden, ich fühle mich wohl, ich kann meinen Gedanken Raum geben", sagte Hans-Jürgen Kant, Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises Halle-Saalkreis.

Die „Nacht der Kirchen“ ist das größte ökumenische Sommerfest in Halle. Wie auch in den vergangenen Jahren haben auch in diesem Jahr potenzielle Spender die Möglichkeit zur Knochenmarktypisierung. In der ungewöhnlichen Umgebung der Taufkapelle in der Pauluskirche sowie im Diakoniewerk können diese sich einer ambulanten Blutabnahme (ca. 10 Milliliter) unterziehen. Schirmherr der Aktion ist der Regionalbischof der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) zu Halle-Wittenberg, Propst Siegfried Kasparick.