Große Fahrt in der Kulturreederei

von 24. Mai 2010

Die Kulturreederei in Halle nimmt wieder große Fahrt auf. Vom 27. Mai bis 5. Juni lockt das Festival für Kleinkunst wieder ins CircusVarieté in der Großen Steinstraße 30. Besucher können sich auf musikalisches Kabarett freuen, auch eine Premiere des Zirkus Klatschmohn, eine szenische Lesung, Theateraufführungen und Sprechcollagen wird es geben.

Donnerstag, 27. Mai – 20 Uhr – Musikkabarett
"Talentefest"- Ensemble Weltkritik

„Die Krise braucht ein Gesicht!“ Dieser Aufforderung ist das Ensemble Weltkritik sofort gefolgt. Die beiden erwerbslosen Jungakademiker stellen nicht nur ihre Talente zur Krisenbewältigung, sondern auch sich selbst als Projektionsfläche für die gebeutelten Bürger der Republik zur Verfügung. In Ihrer Seminarshow schnüren die beiden Talentscouts Ihr persönliches Rettungspaket. Sie basteln Überlebensstrategien und bringen Ihnen bei, wie man eine gute Portion Optimismus anrichtet. Gemeinsam singen, tanzen und klatschen wir uns einen Weg aus der Krise. Je trister die Zeiten, desto wichtiger ist Unterhaltung. Ohne Galgen kein Humor. In diesem Sinne: Hängen Sie sich rein! Wir ziehen alle an einem Strang.
(9 Euro/ erm. 7 Euro)

Freitag, 28. – 18 Uhr – PREMIERE + Samstag, 29. Mai – 16 Uhr – Zirkus
Jahrespräsentation "Zirkus Klatschmohn"

Zirkus ist spannend. Ein Jahr lang haben die jungen Artisten des Zirkus Klatschmohn an Ihrem Programm 2010 gearbeitet und gehen nun damit auf Tournee – Start der Tournee ist diesmal in der Kulturreederei. Zirkus ist Vielfalt. Unterschiedlichste Talente finden hier ihren Raum sich zu entfalten. Denn es geht um Bewegung, um Komik und Eleganz, um das Erzählen von Geschichten, … Zirkus ist spannend.
(5 Euro/ erm. 3 Euro)

Freitag, 28. Mai – 20 Uhr – Szenische Lesung
Theater Apron: „Leseprobe III“

"Leseprobe" ist Theater Aprons szenische Lesereihe. Jeden letzten Freitag im Monat erwartet das Publikum ein neu zusammengestelltes Ensemble neuer und alter Apronspieler mit frischen Texten. Im Mittelpunkt eines jeden Abends steht das Lesen. Rund herum ist alles möglich – Filme, DJs, Musik, Tanzen, Publikumsgespräche und vieles mehr. Jeder Abend ist ein Unikat und wird nur einmal präsentiert.
Es wird szenisch gelesen: Annika Scheffel: “BEN“ – Benvolio Antonio Olivio Julio Toto Meo Ho Schmitt weiß Bescheid: Lea wird sterben. Drei Mal darf er seine große Liebe treffen, beim vierten Mal kommt der Tod und steckt sie in seinen Stoffbeutel. Ben flieht. Unterwegs verliert er seine Namen und ohne es zu wollen nimmt er Einfluss: Er setzt Herrn May in Bewegung, verursacht den Weltuntergang hinter dem Spiegel und bringt seinen Vater auf die Insel. Und Ben stellt fest: Alleinbleiben ist gar nicht so einfach… „Wenn wir und treffen, muss es der schönste Tag unser aller Leben werden, das steht fest. Wenn es nicht der allerschönste Tag unseres Lebens wird, haben wir uns nicht getroffen. So einfach ist das.“
(9 Euro/ erm. 7 Euro)

Samstag, 29. Mai – 20 Uhr – Theatercomedy
240warm – Folge 13 -Titel "Drei Fragezeichen"

Fünf Leute teilen sich eine Wohnung. Ob das gut geht, kann keiner vorhersehen. Denn auf der Bühne schreibt das Leben die Geschichte. Und das Publikum ist live dabei. Und nach der Vorstellung gucken wir in der WG-Küche mit unserem Beamer Lena Meyer-Landruth beim Grand Prix zu.
(9 Euro/ erm. 7 Euro)

Sonntag, 30. Mai – 15 Uhr – Familienvorstellung
"Die Aschenputtler" – Theater VAROMODI

Der Cartoonist und Kinderbuchautor F.K. Waechter gehörte der „Neuen Frankfurter Schule” an, einer Gruppe von Schriftstellern und Zeichnern, die sich in den 60er Jahren gründete und sehr wesentlich das Profil verschiedener Satirezeitschriften bestimmte. In ihrer Sprach- und Nonsenskomik ging es immer auch um Gesellschaftskritik und Kritik an Spießertum und festgefahrenen Normen und Strukturen. So ist auch dieses Clownsspiel mehr als nur spaßige Unterhaltung. Inhalt des Stückes ist eine Schulstunde. Der kauzige Lehrer Dr. Sinn versucht seinen vier Schülern das Grimmsche Märchen „Aschenputtel” näherzubringen, welches diese mit ihrer Lust an Chaos und Unsinn poetisch-komisch durcheinanderwirbeln.
(5 Euro)

Sonntag, 30. Mai – 20 Uhr – Theater
"Entschuldigen Sie bitte! Ich glaube, ich habe mich in Sie verliebt" – Theater Apron

Liebe kann man nie genug bekommen. Und geben. Deshalb geben ihr die Schauspieler von Theater Apron auch auf der Bühne die Chance. Und sie wird die Chance nutzen. Denn dazu ist sie da. Sehen sie etwas Überraschendes: ein rundum positives Stück! Es dreht sich – genau – um die Liebe. Aber diesmal wird sich ihr nicht von ihrer dramatischen Seite genährt, sondern es wird am richtigen und normalerweise viel schöneren Ende angefangen – dem Anfang. Verpackt in kurze Spielszenen werden die ersten Momente gezeigt. Dabei gibt es keine Fragen nach dem Warum. Es gibt nur die unbeschreiblichen und unwiederbringlichen ersten Sekunden. Die Augenblicke vom ersten Wahrnehmen bis zum ersten Knistern. Danach wird ganz schnell abgeblendet. Also ganz weit vorm „Happy End“. Und noch viel weiter vor den ersten schwierigen Fragen. Deshalb kann und wird keine dieser Geschichten negativ ausgehen. Wofür das gut ist? Wenn Sie sich diese Frage stellen, sind sie hier genau richtig. Du brauchst nur zu lieben, und alles ist Freude.
Es spielen: Christin Knorr, Andrea Habier, Jan Treiber, Alexander Terhorst und Axel Kohout. Musik: Paul Kaufmann
(9 Euro/ erm. 7 Euro)

Donnerstag, 3. Juni – 20 Uhr – Musik & Comedy
Herbert, Horst und Heinz: "Einsam zu dritt – Die Reise nach Syrok" – Musikalische Aufklärung & Verbesserung der Weltlage

In „Einsam zu dritt“ nehmen Herbert, Horst und Heinz ihr Publikum mit auf eine musikalische Achterbahnfahrt, von derbster Komik bis zur zartesten Poesie an deren Ende vielleicht sogar das wirklich große Glück wartet.
„Nach dem heutigen Abend sind wir nicht mehr solo!“ kündigen Herbert, Horst und Heinz am Anfang ihres neuen Programms an. Doch das ist leicht gesagt… Mit den verschiedensten Strategien machen die drei sich an die Weiblichkeit heran. Herbert sucht in den Kontaktbörsen im Internet seine Traumpartnerin, die sich dort nach Einzelkomponenten nach dem Baukastenprinzip zusammenstellen lässt. Horst bucht eine Kreuzfahrt, und übt sich in das, was die Frauen besonders schätzen: das Zuhören. Und Heinz… kriecht in eine Waschmaschine und erlebt dort Münchhausensche Abenteuer. Was als eine offensive anfängt, entpuppt sich schon bald als ein einziges riesiges Fluchtmanöver an deren Ende sie nicht die Traumfrau sondern nur einander wieder finden. Die Freundschaft – das Urthema dieses Trios – zeigt hier sein doppeltes Gesicht als Fluch und Segen zugleich.
Herbert, Horst und Heinz sind eine Band, welche in allen Musikgenres von Funk bis Punk, von Schlager bis Oper mühelos zuhause ist. Aber zugleich sind sie auch wunderbare Geschichtenerzähler und ebenso Clowns, die sich gegenseitig in die absurdesten Situationen bringen. Der Abend, der wie ein funky Konzert beginnt, wandert in der Folge konsequent auf den Grenzen zwischen Kabarett, Schauspiel, Clownerie und Liedermacherkonzert. Den roten Faden verliert das Trio dabei nicht aus den Augen: Den verzweifelten Kampf gegen die fortschreitende Vereinsamung in einer Gesellschaft, in der die Menschen sich immer mehr nach Zweisamkeit sehnen, je mehr sie sich vor einer wirklichen Begegnung mit einem anderen Menschen fürchten.
(9 Euro/ erm. 7 Euro)

Freitag, 4. Juni – 20 Uhr – Sprechcollage
Sprechbuehne: "Fümms Bö Wö – Mir tut der Unsinn leid" – nach Texten von Kurt Schwitters

„Mir tut der Unsinn leid, daß er bislang so selten künstlerisch geformt wurde.“ Mit diesen Worten Schwitters aus der „Ursonate“ geht die Sprechbuehne auf eine alte neue Reise, im Gepäck das literarische Werk von Kurt Schwitters in seiner gattungssprengenden Freiheit. Im Sinne Schwitters, Kunst in Form von Collagen zu äußern, werden Texte verschiedener Stile vereint, wobei konkrete Poesie auf Prosa neuer Sachlichkeit trifft oder Lautgedicht auf groteske Paradoxien. Die Inszenierung ist eine erweiterte Wiederaufnahme des erfolgreichen Projektes mit neuen Spielern und neuer Musik.
Texte von Kurt Schwitters – Regie: Martina Haase – Musik: Anna Wessel – Mit: Christoph Collmann, Luise Dölle, Walter Huhn, Anna Lichtenstein, Luzia Thaut
(9 Euro/ erm. 7 Euro)

Samstag, 5. Juni – 20 Uhr – Konzert
Michél Kroll und Band

Michél Kroll liebt. Er liebt das Leben, mal mit Lupe, mal mit Teleskop. Er liebt Musik, mal geometrisch, mal chaotisch. Und er tanzt, tanzt einen Tanz aus simpler naiver Spielfreude, Ehrlichkeit und Spaß am Traurig- und Glücklichsein. Ob solo, oder mit seiner großartigen Band, grinst er auf der Bühne mal wie ein Lausbub, erzählt seine kleinen Mosaiksteinchen, und singt mit Stimme und Gitarre stets mit einer ungewohnten Intensität, Freude und Melancholie.
Irgendwo zwischen Pop, Soul, Rock und anderen Dimensionen. Anhören, Anschauen, Lieben!
MICHÈL KROLL BAND: Michél Kroll (Voc, Gitarre), Jakob Unger (Keys, Voc), Björn Kerstan (Drums), Justus Saretz (Bass, Voc)
(9 Euro/ erm. 7 Euro)