Günter Grass im Kunstverein Talstraße

von 1. Februar 2011

Der Kunstverein Talstraße in Halle (Saale) zeigt demnächst eine Ausstellung mit Werken von Günter Grass. „Als Zeichner und Bildhauer bin ich gelernter, als Schriftsteller ungelernter Künstler“, sagte er selbst von sich. Vom 3. März bis 1. Mai 2011 sind grafische wie auch plastische Arbeiten zu sehen.

1927 in Danzig geboren, absolvierte Günter Grass 1947 eine Steinmetzlehre, 1948 bis 1952 studierte er Malerei, Zeichnung und Bildhauerei an der Düsseldorfer Kunstakademie bei den Professoren Mages und Pankok. 1953 bis 1956 war er Schüler des Bildhauers Karl Hartung an der Hochschule für bildende Künste in Berlin. Seit dieser Zeit ist er gleichermaßen bildkünstlerisch und literarisch tätig.

In der Öffentlichkeit ist Günter Grass vor allem durch die von ihm grafisch entworfenen Buchumschläge bekannt. Sie zeigen häufig eine charakteristische Figur oder Metapher des Buches in prägnanten, knappen Strichen, wobei in der Erinnerung die visuelle und die literarische Metapher zu einer Einheit verschmelzen.

Aus einem die Umwelt, Gesellschaft und Geschichte beurteilenden Blick heraus entstehen bei Günter Grass Bilder wie Romane. Viele Zeichnungen, Radierungen und Lithografien oder auch ganze Zyklen schafft er parallel zu literarischen Arbeiten – aber auch unabhängig davon. Plastiken hingegen, so sagte er selbst, erzwingen die ausschließliche Konzentration.

Die Ausstellung des Kunstvereins “Talstrasse“ e.V. präsentiert den Besuchern die Bandbreite eines Künstlers, der mit Lust aquarelliert, radiert, lithografiert und in Ton formt, um Bronze entstehen zu lassen – dies in Zyklen aber auch in alleinigen Momentaufnahmen, heiter, lyrisch, engagiert.