Gustav-Weidanz-Preis verliehen

von 12. Dezember 2009

Während eines Festaktes wurde am Samstagnachmittag in der Moritzburg in Halle (Saale) der mit 2500 Euro dotierte Gustav-Weidanz-Preis für Plastik verliehen. Ausgezeichnet wurde die in Bielefeld geborene Künstlerin Sina Heffner. Das “erstaunlich virtuose und umfangreiche Werk”, habe überzeugt, so die Jury. Die Ideen zu ihren Objekten und Installationen findet Sina Heffner in der Natur, insbesondere in der Tierwelt. “Tierfiguren bevölkern ihre Räume, mal raumsprengend groß, mal zart und klein, sie spannt einen weiten Bogen, was die Materialien, Dimensionen und Herangehensweisen betrifft. Spielerisch und experimentierfreudig erkundet sie Fragen des Räumlichen, des Skulpturalen, nach Innen- und Außenraum, Hülle und Haut, Schutz und Begrenzung”, sagte Andrea Zaumseil in ihrer Laudatio. Es gehe Sina Heffner nicht um eine anatomisch korrekte Darstellung, vielmehr wird der Tierkörper Mittel zum Zweck. Und die 29jährige Heffner analysiert, abstrahiert, reduziert, improvisiert und experimentiert in den unterschiedlichsten Techniken und mit unorthodoxen, einfachen, vielfältigen, schnell verarbeitbaren Materialien wie Draht, Pappe, Papier, Kunststoff und Latex. Noch bis zum 10. Januar 2010 sind einige Werke Heffners, darunter ein Drahtelefant, Zebras, Vögel …, in der Preisträgerausstellung in der Moritzburg zu sehen.

Schon seit 1975 wird der Gustav-Weidanz-Preis für Plastik verliehen und geht auf den Nachlass des einstigen Burg-Professors zurück. Der 1970 verstorbene Bildhauer Weidanz hatte in seinem Testament verfügt, das Nachwuchstalente gefördert werden sollen. Ursprünglich lag das Mindestalter für eine Bewerbung um den Preis bei 30 Jahren. Laut Burg-Rektor Ulrich Klieber habe man dies auf nun 35 Jahre angehoben. In diesem Jahr habe es unter anderem auch Bewerber aus der Schweiz und Österreich gegeben.