Händel sucht die Superstars

von 3. Juni 2011

Am Donnerstag wurde anlässlich der Händelfestspiele in der Schatzkammer des Händelhauses in Halle (Saale) die neue Sonderausstellung „Händel sucht die Superstars“ eröffnet. Zu sehen sind unter anderem Stiche und Notenbücher. Außerdem können Besucher einen Einblick in die Dresdner Hofoper werfen, so wie sie Händel wohl damals gesehen hat. Die Ausstellungsstücke sind Leihgaben der Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz, Musikabteilung mit Mendelssohn-Archiv und dem Museum für Musikinstrumente der Universität Leipzig.

Die Ausstellung beschäftigt sich mit Händels Reise nach Dresden. Besucher der Schau sollen den Komponisten gedanklich auf seiner Reise begleiten können und einen Einblick in die kursächsische Festkultur zu Hofe bekommen. 1719 hatte Händel vom englischen König Georg I. den Auftrag bekommen, auf den Kontinent zu reisen und italienische Sänger für die neu gegründete Londoner Royal Academy of Music zu engagieren. Am Hof Augusts des Starken in Dresden waren gerade die Spitzenstars der italienischen Oper versammelt, um ein Jahrhundertereignis musikalisch zu gestalten: die Feierlichkeiten zur Hochzeit des sächsischen Kurprinzen Friedrich August mit der Habsburger Erzherzogin Maria Josepha. Händel nutzte seinen Aufenthalt nicht nur zum „Sänger-Casting“, sondern ließ sich auch von den Aufführungen am Dresdner Hof, insbesondere von Antonio Lottis Opern Teofane und Giove in Argo, zu eigenen Kompositionen inspirieren. Das Textbuch zur Teofane nahm er zur Vorlage für seine Oper Ottone, die wenig später auch von Telemann für die Hamburger Bühne bearbeitet wurde.