Händel zu Hause

von 7. Oktober 2009

Am 8. Oktober um 19.30 Uhr spiel das Händelfestspielorchester in der Aula der Universität im Löwengebäude Werke von Händel und Mendelssohn. Die Leitung hat Bernhard Forck.

Im Alter von zehn Jahren trat Felix Mendelssohn Bartholdy in die Sing-Akademie zu Berlin ein, wo er unter der Anleitung von Carl Friedrich Zelter ein breites musikalisches Repertoire kennenlernte, darunter auch Oratorien Georg Friedich Händels. Die Zuneigung zu dessen Musik blieb bei ihm lebenslang bestehen und wurde durch seine Reisen nach England, wo Händels Werke besonders rege rezipiert wurden, noch verstärkt. Später, während seiner Tätigkeit als Musikdirektor in Düsseldorf, als Gewandhaus-Kapellmeister in Leipzig sowie als Gastdirigent bei Musikfesten leitete Mendelssohn dann selbst zahlreiche Aufführungen Händelscher Kompositionen und fertigte eigene Bearbeitungen an. Die starke Affinität Mendelssohns zur „Alten Musik“ des 18. Jahrhunderts ist in vielen seiner Kompositionen deutlich spürbar. So wären die großen Oratorien „Paulus“ und „Elias“ ohne das Vorbild der Händel-Oratorien nicht denkbar. Aber auch in vielen Jugendwerken Mendelssohns ist die intensive Beschäftigung des hochbegabten Komponisten mit Komponisten der Vergangenheit deutlich spürbar. Zu diesen um 1820 in Berlin entstandenen Werken zählen auch die Streichersinfonien, in denen Mendelssohn mit Fugen und weiteren kontrapunktischen Gebilden seine Verbundenheit zur Barockmusik demonstriert.

Das Händelfestspielorchester unter Bernhard Forck kombiniert zwei Jugendsinfonien und einen Sinfoniesatz Mendelssohns mit zwei Orchesterkompositionen von Händel und schlägt damit eine klangliche Brücke vom frühen 18. zum frühen 19. Jahrhundert.