Händelhaus: Endspurt über Ostern

von 9. April 2009

Sogar ein kleines Theater wird es geben: am kommenden Dienstag wird das Händelhaus in Halle (Saale) offiziell eröffnet. Doch das sich bereits in wenigen Tagen der Vorhang der kleinen Bühne heben wird, ein Papierschnitt-Händel Besuchern seine eigenen Werke erklären wird, das kann man derzeit nur erahnen. Denn noch sind die Handwerke in den letzten Zügen, werden stehen überall Farbeimer herum und sind die meisten Vitrinen leer.

„Wir werden Ostern durcharbeiten“, erklärte Philipp Adlung, Direktor des Händelhauses, am Donnerstag. Nicht ohne Stolz führte er anschließend über die Baustelle des Händelhauses. Der Gang ging zunächst durch den alten Eingang (Zitat Adlung: „zum letzten Mal“) hinunter ins restaurierte „Romanische Gewölbe“, dem einstigen Weinkeller von Händel-Vater Georg und im 2. Weltkrieg zerstört. Hier sollen künftig Vorträge und kleine Konzerte stattfinden. Die Säulen erlauben einen Blick in die Tiefe auf den eigentlichen Boden des Gewölbes. Der wurde überbaut, „um nichts historisches zu zerstören“, so Adlung. Direkt über dem Gewölbe: der neue Eingang – er soll ab nächster Woche auch den Museumsshop beherbergen. Auch neue Schließfächer wird es hier geben.

Was auffällt: das gesamte Haus strahlt in Inneren weiß. Man habe laut Adlung bewusst auf die „Schlichtheit“ gesetzt, um die Exponate in den Mittelpunkt zu rücken. Unter dem Motto „Händel – der Europäer“ zeigt das Händelhaus in 14 Räumen auf zwei Etagen Einblicke in die Jugend des Komponisten in Halle (1685-1703) und die Wander- und Meisterjahre (1703-1759). In allem Räumen sind Zitate von und über Händel angebracht, aufgedruckt in „Caslon“, einer Schriftart aus dem Jahr 1730, die in England – Händels Wahlheimat – entwickelt wurde. Bilderrahmen, Podeste und Schilder hingegen sind aus „Corian“, einer Art „Marmormehl“. Das große Highlight der Ausstellung: Händel Handschriften in der Schatzkammer. Und in einer Galerie werden verschiedene Porträts des Komponisten über die verschiedenen Jahre hinweg gezeigt. An einem Bildschirm werden die Werke „gemorpht“ und erlauben einen Blick in die Entwicklung Händels vom kleinen Buben zum gestandenen Musiker mit seinem markanten Doppelkinn.

Insgesamt hat der Umbau des Hauses rund 2 Millionen Euro gekostet. Neben der Erneuerung der Ausstellung wurden unter anderem das Dach sanierte der der Fassade ein neuer Anstrich verpasst.

Einen ausführlichen Bericht mit weiteren Fotos und Informationen lesen Sie am Freitagabend auf HalleForum.de.