Hallelujah. Die Händelfestspiele sind vorbei

von 13. Juni 2010

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“Abschlusskonzert? Ach, da bekommste doch eh keine Karten.“ So endeten Gespräche über die Händelfestspiele in den letzten Jahren. Schnell war das Abschlusskonzert ausverkauft. Doch das war in diesem Jahr anders. Die starke Konkurrenz der Fußball-Weltmeisterschaft machte auch den Organisatoren der Händelfestspiele zu schaffen. Denn erstmals konnten nicht alle Tickets verkauft werden, gab es sogar noch Karten an der Abendkasse. Vergebens. Zahlreiche Bänke blieben leer.

Doch immerhin 4.500 Klassikliebhaber waren in die Galgenbergschlucht gekommen, um der Staatskapelle zu lauschen. Außerdem standen in diesem Jahr erstmals zwei Chöre auf der Bühne – der Universitäts- und der Stadtsingechor. Bariton Timothy Sharp war als Solist angetreten, um den erkrankten Olaf Bär zu ersetzen. Eröffnet wurde das von Markus Landerer dirigierte Konzert mit dem “Lobgesang” von Felix Mendelssohn Bartholdy aus Sinfonie Nr. 2 op. 52. Im Anschluss erklang Händels “Dettinger Te Deum” in eine Bearbeitung Mendelssohns.

Den Abschluss bildete wie immer Händels Feuerwerksmusik, zu dem traditionell ein viertelstündiges Feuerwerk in den Himmel stieg. Getrübt wurde das Konzerterlebnis durch selbst bis in die Schlucht hörbare Vuvuzelas der Fußball-Fans und einen kreisenden Hubschrauber. Immerhin war so zu vernehmen, wann wohl ein Tor für Deutschland gefallen sein mag. Darauf wollten sich einige Konzertbesucher aber nicht verlassen und informierten sich brandaktuell übers Handy.

Und während in Halles Kneipenmeilen das Bier nur so in Strömen floss, zeigte sich nach Konzertende, dass auch Klassikfans “Durst” haben. Zahlreiche leere Sektflaschen und Rotweingläser säumten den Boden.

Eins war in diesem Jahr auch anders. Es gab kein “Hallelujah”. Das bedauerte manch Konzertgast. Stadtwerke-Chef Wilfried Klose machte deshalb prompt den Vorschlag, gerichtet an die restlichen honorigen Persönlichkeiten der Stadt in der ersten Reihe, “lasst uns Hallelujah singen”.