Halles Jugendliche und der Ring des Nibelungen

von 11. Mai 2010

Noch ein halbes Jahr, dann feiert die Neuinszenierung des “Ring des Nibelungen” von Richard Wagner Premiere in Halle und Ludwigshafen. Der Opernzyklus beginnt am 5. November in Ludwigshafen mit der Aufführung von Rheingold, am 20. und 22. November wird die Oper in Halle zu sehen sein. Walküre folgt am 23. und 25. September 2011, Siegfried am 28. und 30. April 2012 und Götterdämmerung am 28. und 30. September 2012. Die komplette Tetralogie wird vom 3. bis 9. März 2013 in Halle aufgeführt.

Die Neuinszenierung des „Rings“ liegt in den Händen des renommierten Theaterregisseurs Hansgünther Heyme. Und der will damit auch an andere Bevölkerungsschichten herankommen. Zum Beispiel Jugendliche. Schüler aus Halle, Wettin und Merseburg hat Heyme jeweils ein Feld für einen riesigen Patchwork-Teppich gestalten lassen. 80 mal 80 Zentimeter groß ist so ein Stofffeld, das von den Jugendlichen bemalt wurde, mit Wünschen und Zielen der jungen Künstler versehen wurde. Insgesamt 44 dieser Felder kommen aus unserer Region, weitere aus Ludwigshafen. Am Ende sollen sie – zusammengenäht – den „Vorhang der Hoffnung“ bilden, der sich immer vor den Opernaufführungen hebt.

Und die Aufführungen selbst soll auch nicht nur der Gutbetuchte sehen. Halles Oper und das Theater im Pfalzbau Ludwigshafen wollen alle Bevölkerungsschichten erreichen, so wie es einst auch Wagner wollte. Alle sollten mit dem Komponisten, mit dem Werk nachdenken, nachempfinden lernen, wie in Zukunft eine gemeinsame, gerechtere Welt aussehen sollte. “Dieses damals und heute so wichtige Verlangen wollen wir mit unserem RING sichtbar machen”, so die Initiatoren. Die Halle-Ludwigshafener Koproduktion versuche die Vorurteile und Ängste dem Stoff gegenüber zu nehmen und ihn für ein möglichst breites Publikum verstehbar und erreichbar zu machen. Gibt es einen Weg in eine bessere Welt? Diese Frage solle mit den vier Opern von Wagner geklärt werden.