Der Designpreis Halle 2010 ist in die heiße Phase eingetreten: eine achtköpfige Jury hat in dieser Woche 166 Einsendungen aus dreizehn Ländern begutachtet. Der Großteil der Bewerbungen um den mit 5.000 Euro dotierten Preis kommt aus Deutschland, Russland und der Ukraine, weitere aus der Schweiz, Frankreich, Polen, Schweden, Österreich, Italien, Tschechischen Republik, Kanada, VR China und den Niederlanden. Achtzehn der eingesandten Beiträge werden laut Juryentscheid in der vom 19. Juni bis zum 4. Juli 2010 in Halle (Saale) gezeigten Ausstellung im Straßenbahndepot in der Seebener Straße zu sehen sein. Die Gewinner des Preises werden im Rahmen einer Preisverleihung am 19. Juni 2010 in Halle (Saale) bekannt gegeben.
„Reisen, das heißt: sich fortbewegen. Um das Unterwegssein schöner, schneller, schillernder oder wenigstens erträglicher zu machen, haben junge Designer und Designerinnen Zug- und Flugzeuginterieurs, Boote, Fahrräder, Rollatoren und nicht zuletzt nützliche Reiseutensilien entworfen. Eingereicht wurden Vorschläge für Trolleys, Rucksäcke, Zelte, mobile Sitzgelegenheiten und digitale Orientierungshilfen. Auch ritualisierte Handlungen, Wartezeiten und Erfahrungen von Fremdsein, die mit dem Reisen verbunden sein können, werden reflektiert, und zwar in Form von filmischen Essays, textilen Erzählmustern und ironischen Kommentaren zu nationaltypischen Vorlieben.
Das Spektrum der Einsendungen reicht von Speichermedien, die akustische Eindrücke festhalten, über Reisen in die Vergangenheit bis zu kartografischen Experimenten. All diese Entwürfe sind sehenswert – und laden ein zu Gedankenreisen“, so Prof. Dr. Annette Tietenberg, Professorin für Kunstwissenschaft an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig und Vorsitzende der Jury.
„Die Gesamtzahl der Einsendungen und die große Resonanz auch außerhalb Deutschlands verdeutlicht, dass der Designpreis Halle auf dem besten Wege ist, sich international zu etablieren. Die Vielfalt der eingereichten Entwürfe zeigt, dass das diesmalige Thema ‚Reisen’ für junge Gestalter von hoher Relevanz ist. Bekannter Weise führen viele Wege nach Rom, offenbar und erfreulicherweise auch viele nach Halle an der Saale!“, resümiert Prof. Vincenz Warnke, Kurator des Designpreis Halle 2010.
