Historisches Instrument wird zum Klingen gebracht

von 2. September 2009

So manches edle Instrument verbirgt sich in den Depots und der Ausstellung des Händelhauses in Halle (Saale). Und das Besondere: immer wieder werden diese historischen Instrument bei Konzerten auch bespielt.

Am kommenden Samstag, 5. September, um 18 Uhr lädt das Händelhaus zu einem Konzert mit dem international bekannten und ausgezeichneten Cembalisten Ilton Wjunski aus Paris ein. Er wird Sonaten des Dessauer Komponisten Friedrich Wilhelm Rust zu Gehör bringen, auf dem weltweit einzigen erhaltenen Clavichord des Instrumentenbauers Carl Gottlob Sauer. Gebaut wurde es 1807 in Dresden und kam noch vor dem zweiten Weltkrieg nach Halle.

Wjunski hatte schon seit Jahren nach einem Clavicord gesucht, lobte die Dynamik und die harmonischen Klänge des halleschen Instruments. Und das über 200 Jahre alte Musikgerät braucht viel Pflege. „Es muss oft gestimmt werden“, sagt Roland Hentzschel, Leiter des Restaurierungsateliers der Stiftung Händel-Haus. Denn schon leichteste Verstimmungen machen sich bei dem Clavicord bemerkbar

Das Clavicord hatte seine Blütezeit in der Zeit der Empfindsamkeit zwischen 1750 und 1810. Erste Erwähnungen finden sich in Schriften des 15. Jahrhunderts. Das älteste noch erhaltene Clavicord steht im Musikinstrumentenmuseum in Leipzig, trägt dort sogar die Inventarnummer 1. Mit der Erfindung des Piano Forte war das Clavicord so gut wie ausgestorben. Aber eben nur fast. „Ich habe in Frankreich eine Musikinstrumentenklasse gegründet“, so Wjunski.

Übrigens: 12 der 13 Sonaten von Rust werden derzeit in Halle auf CD eingespielt, natürlich am historischen Clavicord. Die ersten 6 Sonaten wurden bereits vergangene Wochen aufgenommen. Die CD soll Anfang nächsten Jahres erscheinen.