Hochwertige Glasarbeiten für die Moritzburg

von 20. Januar 2012

Der Bestand der Moritzburg in Halle (Saale) wächst weiter. Der Förderkreis des Kunstmuseum hat jetzt für die Sammlung Kunsthandwerk aus einer Berliner Privatsammlung ein Konvolut von 12 Studioglasarbeiten internationaler Künstler besorgen. Es ist der bislang umfangreichste Ankauf des Vereins. Die Arbeiten werden in den kommenden vier Wochen im 2. Obergeschoss des Nordflügels zu sehen sein.

Die qualitativ sehr hochwertigen Arbeiten sind unter anderen von Anthony Stern (GB), Kyohei Fujita (Japan), Joel Philip Myers (USA) und Eino Mäelt (Estland).

Die Werke ergänzen und erweitern die Sammlung des Museums auf eine besondere Weise. Dies ist derzeit im Kontext mit der parallelen Ausstellung „Glas-Kunst. Modernes Studioglas“ in den Historischen Zimmern im Talamt nachvollziehbar.

Insgesamt umfasst die Glassammlung der Moritzburg bereits mehr als 1000 Objekte von der Antike bis in die Gegenwart. Entwicklungsgeschichtlich sind alle wesentlichen Phasen der internationalen Glasgestaltungsgeschichte vertreten. Signifikante Einzelwerke und die herausragende Gruppe der venezianischen Gläser sind derzeit in der Ausstellung „Idee Schatzkammer“ zu sehen.

Die Kontinuität des Sammlungskonzeptes wurde durch die besondere politische Situation in der DDR unterbrochen. Erwerbungen waren weitgehend auf Werke einheimischer Künstler beschränkt. Mit der Möglichkeit des Erwerbs einer bedeutenden und mit großer Kennerschaft zusammengetragenen Sammlung internationaler und (west-) deutscher Positionen eröffnet sich für die Stiftung Moritzburg die seltene Chance, ihre Glassammlung mit beachtenswerten Werken zu bereichern und die bereits angelegten Entwicklungsstränge angemessen fortzuführen. Zugleich verdeutlichen die Erwerbungen die allgemeine kunsthandwerkliche Entwicklung in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, die die angewandten Künste aus der Beschränkung auf die Gebrauchsform befreiten.