Immer mehr Kritik gegen Thalia-Schließung

von 18. Oktober 2010

Die Theatermacher des Thalia Theaters in Halle (Saale) bekommen immer mehr Unterstützung. “Nur eine unerträglich bornierte Stadtverwaltung kann imstande sein zu glauben, dass diese Arbeit ersetzt werden könnte, imdem künftig zwei Weihnachtsmärchen zusätzlich im Stadttheater aufgeführt werden”, heißt es in einer Erklärung der Galeristen von “dieschönestadt”. Holger Neumaier von der Ufo-Galerie meint, “Es wird Zeit in Halle Widerstand gegen diese rückwärtsgewandte und kleinbürgerliche Kulturpolitik zu leisten.”

Und selbst der Senat der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle spricht sich vehement gegen die Schließung des Thalia Theaters aus. Das haben die Mitglieder in ihrer Sitzung beschlossen. “Das Thalia Theater ist nicht nur ein Kinder- und Jugendtheater mit großer Außenwirkung über die Grenzen der Stadt hinaus, sondern auch ein Ort der interdisziplinären Zusammenarbeit. Im Thalia Theater werden junge Menschen in unterschiedlichste künstlerische Tätigkeitsfelder eingeführt, hier agieren junge Leute für junge Leute, hier werden Karrieren vorbereitet und auf den Weg gebracht”, heißt es in einem Offenen Brief des Vorsitzenden des Akademischen Senats der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle, Rektor Prof. Axel Müller-Schöll, an die Oberbürgermeisterin der Stadt Halle (Saale), Dagmar Szabados, an den Geschäftsführer der Theater, Oper und Orchester GmbH Halle, Rolf Stiska sowie an die Vorsitzenden der im Stadtrat Halle (Saale) vertretenen Fraktionen. Die Kunsthochschule habe in den letzten Jahren erfolgreiche Kooperationen der Fachgebiete Mode, Kommunikationsdesign, Innenarchitektur, Spiel- und Lerndesign, Kunstpädagogik und Metallplastik mit dem Thalia Theater durchgeführt und bei diesen großartigen Projekten beste Erfahrungen gemacht. “Das Thalia Theater ist ein Ort für Vernetzung und künstlerische Entwicklung und hat das Format des Theaters mit Projekten wie „Hotel Neustadt“ oder der „Kinderstadt“ mehrfach neu interpretiert”, heißt es weiter.

“Alle diese Beispiele zeigen, dass dieses Theater ein kulturelles Schwergewicht im Gemeinwesen unserer Stadt ist. Auch überregional wird das Thalia Theater als wesentliches Element für die Attraktivität der Stadt Halle wahrgenommen. Das Thalia Theater ist eine künstlerische Bastion. Seine Schließung wäre ein harter Schlag für das kulturelle Leben der Stadt Halle. Wir halten das für falsch und appellieren an alle damit Befassten, dies zu überdenken”, teilt der Senat abschließend im Brief mit.