Jubiläums-Ausstellung im Händel-Haus: „Feuerwerk und Halle-luja – 100 Jahre Händel-Feste in Halle“

von 22. Februar 2022

„Die 100-jährige Geschichte der Händel-Festspiele in Halle spiegelt auch die unterschiedlichen politischen und Gesellschaftssysteme wider, in denen sie stattfanden“, erläutert Clemens Birnbaum, Direktor der Stiftung Händel-Haus. „Die Festspiele hatten ihren Startpunkt in der Weimarer Republik. Unter dem Vorsitz des Oberbürgermeisters der Stadt Halle (Saale), Dr. Rive, taten sich verschiedenste städtische Akteure zusammen, um im Jahr 1922 ein 4-tägiges Händelfest zu feiern. 1935 wurde Halle von Joseph Goebbels zur ‚Reichs-Händelfeststadt‘ erklärt, und 1972 wurden die hallischen Festspiele in ‚Händel-Festspiele der DDR‘ umbenannt. Nach der Wiedervereinigung Deutschlands konnte die Festspielleitung unter Dr. Hanna John verstärkt Gastspiele internationaler Ensembles für Alte Musik berücksichtigen.“

Seit 1922 finden die Händel-Festspiele in Halle statt. Von Anfang an wurden Fragen der Aufführungspraxis diskutiert und brachten im Laufe der Jahre Bewegung in das Klangbild der Festspiele. Das Händel-Denkmal auf dem Marktplatz, 1859 auf Bürgerinitiative errichtet und ein zentraler Treffpunkt der Stadt, steht in der Festspielzeit besonders im Fokus und wird auch in der Ausstellung entsprechend gewürdigt. Die Kuratorinnen Dr. Konstanze Musketa und Christiane Barth haben Erstaunliches aus der Welt der Händel-Festspiele zusammengetragen. Hier dreht sich alles um Händel, seine zauberhaften Opern und seine mitreißende Musik, aber auch um 100 Jahre wechselvolle Geschichte und um die Frage, wie die Musik Händels in der Gegenwart adäquat aufzuführen ist. In der Ausstellung erinnern historische Fotos, spannende Ton- und heute kaum mehr bekannte Filmdokumente an die vergangenen 100 Festspieljahre. So manches Dokument wird erstmalig der Öffentlichkeit präsentiert, darunter das Original einer Bearbeitung des Oratoriums „Susanna“ durch Arnold Schering, die er eigens für das „Hallische Händelfest“ 1922 erstellte. Darüber hinaus gibt es Hörspiele und Kurzfilme für Kinder und vieles andere mehr.

Die Gestaltung von Axel Göhre überrascht durch multimediale Präsentationsformen und weckt Erinnerungen an magische Momente und großartige Interpret*innen.

Die aufwändige Sonderausstellung konnte nur dank einer großzügigen finanziellen Unterstützung durch die Ostdeutsche Sparkassenstiftung gemeinsam mit der Saalesparkasse realisiert werden.

Die Jahresausstellung wird am 23. Februar 2022 (Händels Geburtstag), um 17.00 Uhr, eröffnet und ist bis zum 8. Januar 2023 zu sehen.

Parallel zur Sonderausstellung erscheint ein repräsentatives und reich bebildertes Begleitbuch, in dem nicht nur die Geschichte der Festspiele, sondern auch renommierte Persönlichkeiten zu Wort kommen, um ihrer Verbundenheit mit den Händel-Festspielen Ausdruck zu verleihen.

Ergänzend gibt die Stiftung Händel-Haus eine exklusive CD-Sonderedition mit Einspielungen aus den Jahren zwischen 1958 und 2008 heraus. Diese ist exklusiv im Museumsshop des Händel-Hauses zum Kauf erhältlich.