“Komponierte Diplomatie?”

von 28. Juni 2011

Am Mittwoch, den 29. Juni 2011, um 19:30 Uhr, erwartet Philipp Kreisig das musikinteressierte Publikum im Renaissanceraum des Händel-Hauses in Halle (Saale) mit seinem Vortrag „Komponierte Diplomatie?“. Der Eintritt zum Vortrag ist frei.

Anhand Händels „Alessandro“ für das Sängertriumvirat Bernardi, Bordoni und Cuzzoni stellt er dar, welche Probleme eine solche Sängertrias mit sich brachte und wie Textdichter und Komponisten auf diese Situation reagierten. Seit Gründung der Royal Academy of Music 1719 war es Händels Intention, für die Opernproduktionen des Unternehmens führende Sänger mit europaweitem Renommee zu gewinnen, um das Interesse des Londoner Publikums für die Oper wach zu halten. Tatsächlich gelang es ihm in den 1720er Jahren, den Kastraten Senesino (eigentlich Francesco Bernardi) sowie die Primadonnen Francesca Cuzzoni und Faustina Bordoni zu engagieren. Mithin konnte Händel ab 1726 mit gleich drei Starsängern den Londonern eine Sensation präsentieren, die einerseits für eine gewisse Zeit Erfolgsgarant sein sollte, andererseits jedoch auch eine künstlerische Herausforderung bedeutete.

Der nächste Vortrag der Reihe "Musik hinterfragt" – „Händel im Pantheon“ entfällt.