Kunst unter der Kuppelhalle des halleschen Hauptbahnhofes

von 13. März 2009

(una) Der Bahnhof in Halle(Saale) ist nicht nur ein Ort des Kommen und Gehen für Reisende. Viele Geschäfte laden auch zum Einkaufen ein. Doch auch als ein Ort für kulturelle Veranstaltungen hat sich der Hallenser Hauptbahnhof einen Namen gemacht. So gab es neben den Einweihungsfeierlichkeiten nach gelungener Restaurierung des Bahnhofes inzwischen schon viele weitere Veranstaltungen. Neben großen Veranstaltungen wie der KI.KA-Sommertour und der schon zur Tradition gewordenen Halloweenparty lockten auch schon Buchlesungen in der Bahnhofslounge mit Ulrike Schweikert oder der Sportreporterlegende des Ostens Heinz-Florian Oertel in den Bahnhof. In diesem Jahr gab es im Rahmen des Festivals “Women in Jazz” beim City-Jazz zudem Jazzmusik im Hauptbahnhof.

Doch auch mit Ausstellungen will sich der Bahnhof einen Namen machen. Am Donnerstagvormittag wurde eine Ausstellung mit Bildern des Malers Lyonel Feininger eröffnet. Dabei kommen Eisenbahn- und Comicfans auf ihre Kosten. Feininger war Technikbegeistert, und er reiste viel. Auf zahlreichen Bildern sind Lokomotiven aus der Dampflokzeit zu sehen. Manchmal mit, aber auch ohne Landschaft. Für Comicfans gibt es eine Auswahl zweier Fortsetzungsgeschichten aus der Chicago Sunday Tribune.

Als drittes gibt es eine Präsentation zu „Die Blaue Vier“ zu sehen. Spannende Zeit-, Kunst- und Kulturgeschichte behandelt das dritte Thema der Präsentation: So nannte sich ein Zusammenschluss von Künstlern, dem auch Feininger angehörte. Dadurch sollte im Transfer der Gedanke der Avantgarde von Deutschland nach Amerika gebracht werden. Als Bonus war ein altes Fahrrad zu sehen, welches extra aus Usedom gebracht wurde. Es war ein Original-Modell „Cleveland Ohio“ aus dem Jahre 1897, die Marke, mit der Feininger als Radfahrer seine Motive fand, u. a. auch in Halle (Saale). 11 Bilder malte er über Halle.

Zur Eröffnung sprach Frau Dr. Ursula Wohlfeld als Vertreterin der Stadt Halle und Frau Dr. Katja Schneider von der Moritzburg Halle. Letztere schätzte sich Glücklich über diese Ausstellung, gibt es doch ab den 17. Mai 2009 in der Moritzburg eine Sonderausstellung mit Spätwerken Feiningers zu sehen. Aber auch Frau Elke Jacobs, Vorsitzende der Geschäftsführung vom KulturBahnhof Weimar kam zu Wort. Denn dort ist der Entstehungspunkt der Ausstellung. Zu den geladen Gästen zur Eröffnung gehörten auch Schüler der Fröbelschule in Halle-Neustadt. Sie kamen aus den Klassenstufen 7,8 und 10. Eingebunden wurde der Besuch der Ausstellungseröffnung in die Fächer Musik, Geschichte und Kunst. Und, so wurde uns verraten, im Fach Geschichte wird gerade das Thema Industrialisierung und Eisenbahn behandelt.

Im Anschluss wurden die Schüler und weitere Gäste zum Besuch in die neue Bahnhofslounge zu Gesprächen zum Schaffen von Feininger eingeladen. Zuvor ging es aber noch zum Anschnitt einer riesigen, ca. 1,20 Meter mal 1,20 Meter großen Buttercremetorte. Sie war verziert mit Zeichnungen von Lyonel Feininger, eigentlich zu schade zum aufessen. Angefertigt wurde dieses Meisterstück von der Bäckerei Sternbäck. Zu haben waren die Kuchenstücke gegen eine Spende, das eingenommene Geld fließt an den Verein der Mitteldeutschen Zeitung „Wir helfen“. Umrahmt wurde die Eröffnung in der Kuppelhalle passend mit musikalischen Klängen aus den 20er Jahren des vergangenen Jahrhunderts durch die Gruppe „Tingel
Tangel“ aus Weimar.

Bis zum 2. April ist die Ausstellung in der Kuppelhalle des Hauptbahnhofs zu sehen. Dazu gibt es einen Katalog zur Schau, herausgegeben von Elke Jacobs. Zu kaufen wird er in der Bahnhofsbuchhandlung sein, zum Preis von 19.90 Euro.