Kunstverein Talstraße zeigt Armenische Kunst

von 17. Oktober 2011

Am Donnerstagabend wird im Kunstverein Talstraße in Halle (Saale) eine Ausstellung zu zeitgenössischer Kunst aus Armenien eröffnet. Die Schau stellt Werke von Arevik Arevshatyan, Mher Azatyan, Tigran Khachatrian, Ovsanna Shekoyan, Varujan Sahakyan, Hovhannes Ishkhanyan und David Nubaryan vor. Die Ausstellung steht unter der Schirmherrschaft des Armenischen Botschafters in Deutschland und des Kultusministers des Landes Sachsen-Anhalt und wird vom Auswärtigen Amt der Bundesrepublik Deutschland unterstützt. Geöffnet ist die Schau bis 4. Dezember.

Historisch ist Armenien ein Land, welches übersät ist mit Felsenzeichnungen und Keilschriften, mit steinernen Riesen und den Vishap-Drachen-Kultsteinen, die später in Kreuzsteine umgewandelt wurden. Armenien besitzt zahlreiche Feuerkultaltäre, auf denen christliche Kirchen und auch heidnische Tempeln hervorragen. Armenien ist auch das Land der hängenden Gärten der Semiramis, sowie das Land der von Erdbeben oder Eroberern zerstörten Klöster und Kirchen.

Heute zeigt sich Armenien als ein Land, in dem zahlreiche Kulturen zusammengewachsen sind und das in Verbindung mit dem Christentum eine unverwechselbare christlich-armenische Kultur entwickelt hat. Die zeitgenössische armenische Kunst nährt sich somit zum einen von den Wurzeln der ruhmvollen Traditionen und diskutiert bzw. dokumentiert zum anderen Themen aktuellen gesellschaftlichen Charakters. Denn die Auseinandersetzung mit der sowjetischen Vergangenheit ihres Erbes und auch Makels spielt gegenwärtig in den Arbeiten der zeitgenössischen armenischen Künstler eine Rolle. In ihren Arbeiten lassen sich starke fotografisch-dokumentarische Ansätze bemerken, die eine eigene Vergangenheit, Erinnerungen und Identitäten widerspiegeln.

Kunst und Kultur wirken identitätsstiftend und die Vorstellungen der alten Nation Armenien werden bewahrt, aber auch neu zugänglich gemacht. Das Projekt des Kunstvereins möchte hier Brücken schlagend einen Beitrag dazu leisten.