Landesmuseum zeigt Kliekener Altar

von 8. August 2009

Kriminalgeschichten scheinen dem Landesmuseum für Vorgeschichte in Halle (Saale) zu liegen. Erst die Himmelsscheibe, einst von Raubgräbern bei Nebra entdeckt. Und ab 15. August sind nun unter dem Titel "Der Kliekener Cranach-Altar. Rettungsaktion Landesschätze" bis zum 1. November weitere “kriminelle” Kulturschätze zu sehen.

Dem 1980 gestohlenen Cranach-Altar, der in diesem Jahr zurückgeführt werden konnte, wird eine eigene Ausstellung gewidmet. Im Mai 1980 verschwanden die beiden Flügel, die in der Werkstatt von Lucas Cranach dem Älteren (1472-1553) entstanden waren, aus der Dorfkirche von Klieken. 2007 waren sie bei einem Antiquitätenhändler in Bamberg entdeckt worden. Ihm sollte der Prozess wegen Hehlerei gemacht werden. Doch der Mann habe nicht wissen können, dass die wertvollen Kunstwerke gestohlen waren.

Der Bamberger Händler hatte die wertvollen Kunstschätze 2007 von den Erben einer verstorbenen älteren Dame gekauft. Sie soll die Flügeltüren 1990 gekauft haben – als Türfüllungen für einen Holzschrank. 17 Jahre lang fristete der Altar dieses unwürdige Dasein. Eine Kunstauktion ließ ihn wieder ins Licht der Öffentlichkeit rücken. 2009 hatte die Kirchengemeinde die Bilder mit Hilfe des Landes und der Kulturstiftung für eine fünfstellige Summe zurückgekauft.Angeklagt für den Diebstahl wurde übrigens niemand – diese Straftat verjährt nach 5 Jahren.

Ebenfalls gezeigt werden die Schenkungsurkunde Ottos des Großen an das Drübecker Kloster. Verloren gegangen in den Nachkriegswirren des II. Weltkriegs konnte es wiedergewonnen werden. Auch der 2001 gestohlene und 2003 wieder gefundene gotische Abendmahlskelch aus dem Evangelischen Kirchenkreis Wittenberg ist in der Schau zu sehen.