Manchmal könnte ich ein U-Boot gebrauchen

von 21. Mai 2011

„Manchmal könnte ich ein U-Boot gebrauchen – dann könnte ich, wenn ich wollte, untertauchen“ – heißt es in einem Kindergedicht der halleschen Schriftstellerin Juliane Blech. Der junge Leser braucht jedoch kein U-Boot, um in das wunderbare Gedichtbuch einzutauchen. Als Tauchhilfe hat er die schönen, mitunter grotesken Illustrationen von Christina Röckl, die Absolventin der Burg Giebichenstein ist.

Da erfahren wir etwas über eine Quallenquarkverkäuferin, über Hängemattenschweine oder über einen Eber im Erdbeerfeld. Auch das Geheimnis von „Brunos Wunschzettel für den Weihnachtsmann“ wird gelüftet. Der Lauselümmel wünscht sich nur ziemlich ausgefallene Dinge, vom Zimmeraufräumgerät bis zum Eimer voller Erdnussflips.

Auch von einem Geisterhaus ist die Rede, in dem die Geister vor Wut platzen würden, wenn sie das Gedicht lesen würden. Und in dem lustigen Gedicht „Hexerei“ geht einer Hexe der Besen kaputt, sodass sie zu Fuß weiter ziehen muss.

Es sind durchweg sehr humorvolle Verse, dabei hat sich die Autorin große Mühe gegeben, trotz der vielen sprachlichen Einfälle kindgerecht zu formulieren. Die Kinder, die dieses Buch zur Hand nehmen, werden es ihr zu danken wissen.

Ob Nimmersatt, Beutelratte, Nilpferdschimmel oder Krötencombo – die sechsundsechzig Gedichte erzählen verrückte und märchenhafte Geschichten, die die kindliche Fantasie ungemein anregen. Aber auch die Erwachsenen werden die Texte, die sich ideal zum Vorlesen eignen, mit einem Schmunzeln genießen.

„Manchmal könnte ich ein U-Boot gebrauchen“ brilliert mit lustigen Versen und herrlichen Illustrationen – in dieser Kombination ist das Kindergedichtbuch ein wahrer Schatz, der immer wieder zum Entdecken und Schmökern einlädt.

Manfred Orlick

Juliane Blech / Christina Röckl
„Manchmal könnte ich ein U-Boot gebrauchen“
Hasenverlag Halle/Saale 2011, 12,95 €, 68 S., ISBN 978-3-939468-74-5