Morde am laufenden Band

von 20. Februar 2010

(kms) „Mörderische Nacht“ – unter diesem Titel präsentierten am Freitagabend im Kunstforum (Bernburger Straße 8) vier Krimiautoren des Mitteldeutschen Verlages ihre neusten Werke.

Den Beginn machte der ARD-Hauptstadtkorrespondent Tim Herden. Der gebürtige Hallenser trug aus seinem ersten Hiddensee-Krimi „Gellengold“ vor. Dabei gibt die Darstellung der etwas speziellen Inselbewohner dem Krimi – neben dem obligatorischen Mord – eine besondere Note. Die Idee für den Krimi sei bei einem Urlaub auf Hiddensee gekommen, so Herden. Die Erfahrungen, die er dort nach einem Fahrraddiebstahl mit der ansässigen Polizei gemacht hat, waren so skurril, dass er sie in seinem Krimi verarbeitete.

Der Magdeburger Professor für Jugendarbeit und Jugendhilfeplanung Titus Simon nimmt in seinem neuen Krimi „Drei Tote für Benni“ unter anderem Erfahrungen aus seiner Arbeit als Sozialpädagoge auf. In diesem Fall geht es um den Kampf zwischen Links- und Rechtsradikalen Jugendlichen, die auch vor Morden nicht zurückschrecken.

In einem ganz anderen Metier spielt Stefan Haffners „Kindermund“. Der Leipziger Kommissar Martin Held ermittelt um 1845 in dem Mordfall eines Waisenkindes, das aus dem Fenster gestürzt wird. Mit „Kindermund“ schließt Haffner seine Triologie der historischen Leipzigkrimis ab.

Als letzter in der Runde las Bert Lingnau aus seinem Band „Da muss man Leute totmachen“. Der Autor beschäftigt sich hier intensiv mit authentischen Kriminalfällen des 16. bis 20. Jahrhunderts aus dem heutigen Mecklenburg-Vorpommern.

Neben den Morden in Schriftform hatten die Besucher im Kunstforum auch noch einen „realen“ Krimi zu lösen. Überall im Gebäude war Beweismaterial ausgelegt, das die Hobbykommissare und Hobbykommissarinnen auf die Spur einer Mordwaffe führen sollte. Wer diese gefunden hatte, konnte an einer Verlosung teilnehmen und Eintrittskarten für die nächste „Mörderische Nacht“ gewinnen.