Moritz Götze im Stadtarchiv

von 6. November 2010

Er ist einer der bekanntesten und begehrtesten halleschen Künstler der Neuzeit: Moritz Götze. Seit Sonntag hängt sein neustes Werk “Hallescher Bilderbogen” nun im Stadtarchiv, eigens geschaffen für diesen Zweck. Anderthalb Jahre arbeite Götze nach eigenen Angaben an dem Werk.

Auf insgesamt acht 1,25m*1,25m großen Emailleplatten stellt der Künstler wichtige Persönlichkeiten, Ereignisse und Bauwerke der Stadt dar. Fehlen dürfen natürlich nicht die Standard-Gebäude wie Roter Turm, Burg Giebichenstein und Marktkirche. Doch auch die Franckeschen Stiftungen, die Moritzburg, Dom, Saline, Zoo … finden sich wieder. “Ich hab gedacht: da muss irgendwie alles drauf sein”, so Götze. Halle sei überberstend voll mit Geschichte. Doch es fällt auf, dass eine Person groß im Mittelpunkt prangt: ein Hallore. Die Salzwirker gehörten schließlich zum Ursprung der Stadt. Eine Pumpe steht für den jahrzehntelangen Pumpenbau in der Stadt, die verfallene Kröllwitzer Papiermühle für die Deindustrialisierung. In weiter Ferne sieht man den Petersberg. Davor blinken – so wie auch ganz real – die Windräder.

Wie Götze sagte arbeite er gern mit Emaille. Die Tafeln bekomme er aus dem Muldenthaler Emaillerwerk in Penig, einer Fabrik die hauptsächlich Ofenrohre herstellt. Doch ein solch riesiges Bild, gemalt auf Emaille, will er nicht noch mal machen. Stressig sei es gewesen, weil die Tafel so groß sind und mit 30 Kilogramm auch recht schwer. Da waren seine 18 Porträts hallescher Persönlichkeiten wohl etwas einfach. Die Emaillebüsten zieren seit Samstag den Lesesaal des Stadtarchivs, darunter Händel, Cantor, Struensee und Volkmann, aber auch umstrittene und streitbare Personen wie Graf Luckner.

Ermöglicht hat die Anschaffung der Büsten und des Gemäldes die Sparkassenstiftung.