Moritzburg zeigt Einar Schleefs Kostbarkeiten

von 20. Oktober 2011

"Ein 10. Todestag ist ein machtvolles Ereignis. Dann kann man nicht dran vorbeigehen", sagt Michael Freitag. Er ist der Kurator der neuen Ausstellung "Einar Schleef. Ich bin ein anderer in mir. Lebensorte", die am Samstagnachmittag in der Moritzburg in Halle (Saale) zu sehen ist. 100 Grafiken und Zeichnungen sowie drei Gemälde Schleefs werden zu sehen sein. Sie stammen aus dem Nachlass des bedeutenden Künstlers, der seit 2004 der Moritzburg als Dauerleihgabe zur Verfügung steht.

Es ist nicht das erste Mal, dass sich die Moritzburg mit dem Schleef-Nachlass beschäftigt. 2008 wurden Werke von ihm im ehemaligen Karstadt-Kaufhaus gezeigt. "Damals haben wir versucht, den Nachlass als Schatz zu zeigen", sagt Freitag. Er verspricht eine viel stillere und transparentere Ausstellung als 2008 im Karstadt. Kleinteiliger werde sie, aber auch mit Brüchen versehen. Diesmal gehe es dagegen darum, die einzelnen Kostbarkeiten aufzuzeigen. Und diese hat der Kurator wie an einer Perlenschnur aufgereiht nach den verschiedenen Lebensmittelpunkten Schleefs.

Die Schau beginnt in seiner Geburtsstadt Sangerhausen und endet in Berlin, wo Schleef 2001 starb, untersetzt mit Stadtbildern, Landschaften, Porträts, Interieurs und Stilleben. Dazwischen stehen Stationen wie Frankfurt, New York aber auch Berlin – damals noch geteilte Stadt. Deshalb sind beiden Stadthälften auch unterschiedliche Bereiche der Schau gewidmet, ebenso wie der Mauer. Die überwand Schleef 1976, als er nicht in die DDR zurückkam. Es folgte eine Zeit, in der sich Schleef als Autor betätigte und das Zeichnen in den Hintergrund trat. 1978 konnte seine erste Geschichte veröffentlicht werden. Später folgten nacheinander verschiedene Gestaltungstechniken seiner Bilder. Los geht es mit den Telefonzellenbildern, über Tagebuchbilder, Theaterbildern bis hin zu seinen Deutschland-Epochenbildern nach der Wende. Auch Zeichnungen und Aquarelle, die an den Küsten Dänemarks entstanden, dürfen nicht fehlen.

Zur Ausstellung erscheint ein Führer zum Bildernachlass. Dieses 128 Seiten und 140 farbliche Abbildungen umfassende Buch ist ab Samstag für 19,80 Euro im Museumsladen zu haben. Das Buch solle einen Einblick in den in der Moritzburg lagernden Nachlass Schleefs geben.

Öffnungszeiten
Dienstag 10 bis 19 Uhr
Mittwoch bis Sonntag und an Feiertagen 10 bis 18 Uhr
25. und 31. Dezember geschlossen

Eintritt:
5 Euro|ermäßigt 3 Euro
Kombikarte mit Dauerausstellung
7 Euro|ermäßigt 5 Euro
Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre haben freien Eintritt

Führungen:
Dienstag, 25.10. / 8.11. / 22.11. / 29.11., jeweils 17 Uhr
Sonntag, 30.10., 15 Uhr
Sonntag, 06.11., 11 Uhr
Sonntag, 15.01. 2012, 15 Uhr, letzte Führung