Neues Uni-Museum erlaubt erste Einblicke

von 12. Juni 2012

 Seit Jahren schon ist ein neues Naturkundliches Museum der Uni Halle im Gespräch. Nun nimmt das Vorhaben konkrete Gestalt an. Denn mit der Sonderausstellung »Cicadas« wird in der kommenden Woche das erste Schaufenster in das innovative Ausstellungskonzept des zukünftigen Naturkundlichen Universitätsmuseums eröffnet. Ab 22. Juni können alle Interessierten Einblicke in die Schau genießen.  Das Kunstwerk »Cicadas« des argentinischen Klangkünstlers und Komponisten Edgardo Rudnitzky spielt Evolutionsabläufe in der Kommunikation von Singzikaden nach, erzeugt aber gleichzeitig – authentisch und der Mechanik von Zikaden folgend – eigenständige, modulare Tonerlebnisse und Klanginteraktionen. Die Abstraktion der Natur in einen Kunstkosmos wird durch die Raumgestaltung des Berliner Bühnenbildners Oliver Proske als in sich ruhender und diffus leuchtender Gesamtmantel von amorpher Gestalt betont. Die biologische Mitteilung prägt sich neben dem speziellen Raum- und Klangeffekt tief ein: alles ist wandelbar, ungerichtet und eben – evolutiv. Die naturhistorischen Sammlungen der Martin-Luther-Universität gehören mit über fünf Millionen Objekten zu den zehn größten derartigen Sammlungen Deutschland. In das Gebäude am Friedemann-Bach-Platz sollen die Zoologische und die haustierkundliche Sammlung (Museum für Haustierkunde “Julius Kühn”) ebenso überführt werden wie die Geiseltalsammlung (Geiseltalmuseum) und der Dauerfeldversuch “Ewiger Roggen”. Das Geiseltalmuseum hatte im vergangenen Jahr nach 77 Jahren seinen Standort in der Neuen Residenz verlassen. Das Haustiermuseum war bislang auf dem Gelände der landwirtschaftlichen Fakultät zu finden, wo derzeit die Geistes- und Sozialwissenschaftliche Fakultät entsteht.  Als neuer Standort für alle Sammlungen dient künftig das zwischen 1887 und 1890 errichtete bisherige Hauptgebäude des Instituts für Physik am Friedemann-Bach-Platz 6. Das Institut war im Sommer vergangenen Jahres an den Campus Heide-Süd gezogen. Am Friedemann-Bach-Platz stehen für das neue Museum 1240 Quadratmeter Hauptnutzungsfläche für Ausstellungsvorhaben zur Verfügung, die auf 2200 Quadratmeter ausgebaut werden könnten.