Objekte zum Verlieben in der schönen Stadt

von 9. August 2011

Unter dem Titel „addicted to love“ zeigt die Galerie dieschönestadt am Steintor in Halle (Saale) vom 13. bis 27. August 2011 eine Designausstellung der besonderen Art. Mit Arbeiten von Hiroko Oda, Jan Bernstein, Caspar Huckfeldt, Sebastian Müllauer, David Oelschlägel, Stephan Schulz und Katharina Schwarze, die alle Industriedesign an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle studiert haben, vereint die Ausstellung Designobjekte, die als Kunstwerke wahrgenommen und als Gebrauchsobjekte benutzt werden wollen.

Dass Künstler und Designer vergleichbare gestalterische Mittel bei der Produktion von Gegenständen ästhetischer Erfahrung nutzen, ist nicht neu. Die Ausstellung ist ein Beitrag zum aktuellen Diskurs über die inhaltlichen und formalen Verschränkungen künstlerischer und designerischer Positionen und Ziele und deren Rezeptionsmodelle.

Hiroko Oda zeigt unter dem Titel „Love Materialistic“ eine Kollektion von Taschen, die mit der Idee von Luxusobjekt und Statussymbol kokettieren. Hiroko Oda entwickelte ihre Arbeiten im Rahmen eines Arbeitsstipendiums der Kunststiftung des Landes Sachsen-Anhalt.

Jan Bernstein hinterfragt mit „Ongoing“ nicht nur die alltägliche Kommunikation zwischen Mensch und Maschine, sondern auch die zwischen Mensch und Natur.

Caspar Huckfeldt stellt unter dem Titel „Es ist angerichtet!“ sein multifunktionales Wandregal vor, dessen Tablare dem Benutzer Mobilität und Flexibilität verheißen.

Sebastian Müllauer stellt seine als autarkes System funktionierende mobile Reise- und Forschungsstation „Taku“ aus.

David Oelschlägel bietet mit seinen Mehrfachsteckdosen „Mandy und Maik“ eine zugleich praktische wie visuell überzeugende Lösung für Kabelsalat-Probleme.

Stephan Schulz präsentiert mit seinem „Comfy Cargo Chair“ ein Möbel, das den Benutzer als Finalisten fordert: Damit aus dem Gerüst ein benutzbarer Sessel werden kann, muss er zunächst mit Kissen, Decken, Zeitungen, Büchern, Kuscheltieren und anderen Dingen befüllt werden. Stephan Schulz ist Stipendiat der Kunststiftung des Landes Sachsen-Anhalt.

Katharina Schwarze beschäftigt die „Evolution der Dinge“: Die Form ihres zu 100 Prozent kompostierbaren Hockers aus Vogelfutter und einem Ast ist zugleich Hommage wie Persiflage eines Designklassikers, des berühmten Ulmer Hockers.

Die Galerie dieschönestadt wird seit 2008 von jungen Künstlerinnen und Künstlern in einem Ladengeschäft am Steintor als Produzentengalerie betrieben. Die Galerie präsentiert unterschiedliche, vorwiegend junge Positionen zeitgenössischer Kunst. Fragen nach der sozialen Dimension von Kunst bilden einen der Schwerpunkte der Ausstellungs- und Veranstaltungstätigkeit. Damit leistet die Galerie nicht zuletzt einen öffentlichkeitswirksamen Beitrag zum Diskurs der Stadt Halle über Kunstproduktion und deren Vermittlung. Die Galerie wird von der Kunststiftung des Landes Sachsen-Anhalt im Rahmen ihres Ausstellungs- und Galerieprogramms „frei-raum" gefördert.