Oper als existenzielle Erfahrung

von 28. November 2011

In der Reihe Musik hinterfragt lädt die Stiftung Händel-Haus in Halle (Saale) am Mittwoch, dem 30. November 2011, um 19:30 Uhr in das Romanische Gewölbe im Händel-Haus, Große Nikolaistraße 5, ein. Der Referent, Albrecht Thiemann (Opernwelt), referiert über Wahn und Wonnen, Grenzen und Glück eines großartigen Berufs. Mit Hör- und Sehstücken von Händel, Verdi und Wagner.

Ohne Kritiker könne er nicht leben, behauptet Peter Jonas, ehemaliger Chef der English National Opera in London und Ex-Intendant der Bayerischen Staatsoper in München. Warum? Weil Kritiker dazu beitragen, die Oper frisch und vital zu halten. Indem sie Fragen stellen, nach bestem Wissen und Gewissen Werke und Aufführungen kommentieren, stets auf der Suche nach der (ästhetischen) Wahrheit, die aus Musik, Text und Szene spricht. Das geht nicht ohne (Fach)Kenntnisse, aber auch nicht ohne einen subjektiven, unabhängigen Blick, der auf Distanz zu den Machern, zum Markt, oft auch gegenüber den Erwartungen oder Empfindungen der schweigenden Publikumsmehrheit bleibt. Doch was bedeutet das für die Praxis der Kritik? Lässt sich überhaupt angemessen über Oper, das komplexe, «unmögliche» Kunstwerk“ (Oskar Bie) und «Kraftwerk der Gefühle» (Alexander Kluge) schreiben?

Der Eintritt zu diesem Vortrag ist frei.