Opernplatz bekommt Kunstwerk

von 2. September 2010

Der Platz vor der Oper in Halle (Saale) erhält ein ein Kunstwerk. Am 17. Juni 2011 soll die Skulptur "Reliquie Mensch" des Chemnitzer Künstlers Michael Morgner aufgestellt werden. Die Stahlplastik erhält die Saalestadt Schenkung des Morgner-Sammlers und Kunstmäzen, Herrn Dr. Thomas Weckerle. Dieser übernimmt nach Information der Stadt die Finanzierung des Fundaments und des Sockels sowie den Transport der Skulptur von Chemnitz nach Halle an der Saale. In Wirkung und Aussage soll das Kunstwerk ein Gleichnis für den aufrechten Gang des von politischen Zwängen befreiten Individuums darstellen, weshalb auch der Gedenktag des Volksaufstandes in der DDR für die Aufstellung auserwählt wurde.

Der 1942 geborene Michael Morgner studierte in den Jahren 1961 bis 1966 an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig. Als Mitbegründer der Künstlervereinigung »Clara Mosch« stellte er sich gemeinsam mit Thomas Ranft, Dagmar Ranft-Schinke, Carlfriedrich Claus und Gregor Torsten Schade die Aufgabe, das Menschenrecht auf freies experimentelles künstlerisches Denken in einem individuelle Freiheiten unterdrückenden Staat zu verteidigen. Sich mittels Kunst gegen die bestehenden gesellschaftlichen Normen aufzulehnen, hatte Konsequenzen. Überwacht von mehr als 140 IM, wurden den betreffenden Künstlern »feindlich-negative Tendenzen« unterstellt, wie es in den Akten der Staatssicherheit nachzulesen ist. Seine Skulpturen findet man an den besten Plätzen in seiner Chemnitzer Heimat, am Energieversorger EnviaM und im Innenhof der Schmidt-Bank. Auf dem Domplatz in Würzburg steht eine seiner Stahlskulpturen.

Bild der Skulptur