Die Eröffnung der Ausstellung ist am 5. Juni um 18 Uhr. Tobias Kogge, Beigeordneter für Bildung und Soziales der Stadt Halle, eröffnet die Ausstellung. Dr. Gunnar Schellenberger, Vorsitzender des Ausschusses für Bildung und Kultur des Landtags von Sachsen-Anhalt, und Ashot Smbatyan, Botschafter der Republik Armenien, sprechen die Grußworte. Manon Bursian, Direktorin der Kunststiftung des Landes Sachsen-Anhalt, gibt eine Einführung in die Ausstellung.
Die Kunststiftung des Landes Sachsen-Anhalt vergab 2007 ein Armenienstipendium an den Grafiker Florian Bielefeldt. Er reiste zwei Monate zu den Stätten in Armenien, an denen der Dessauer Zeichner Heinrich Theodor Wehle (17781805) zwei Jahrhunderte vorher gewesen war. Heinrich Theodor Wehle (17781805), der für die Dessauer Chalkografische Gesellschaft tätig war, brach 1802 mit einer geologisch-wissenschaftlichen Expedition, die die Erkundung von Bodenschätzen zum Ziel hatte, in den Kaukasus, nach Georgien und Nordarmenien auf. Er arbeitete dort als Topograph und Kartenverwalter und zeichnete mit Feder und Pinsel außerdem verschiedenste Landschaften und Bauwerke, die ihn tief beeindruckten. Auch Florian Bielefeldt war fasziniert. Überwältigt von seinen Eindrücken entstanden viele Fotos. Florian Bielefeldt selektierte, fragmentierte, reicherte sie mit seinen emotional gefärbten Erinnerungen an, kompilierte scheinbar Unvereinbares, ließ comicartige Elemente einfließen. Häufig entstanden surreal anmutende Szenerien akribisch gefüllte Blätter mit feingliedrigen Texturen in allen möglichen Grauschattierungen. Arbeiten, die letztlich wegen der Verfremdung der »Vorbilder« denen Wehles verwandt sind: Beide Künstler stehen voll in ihrer Zeit, die jeweils ihr Sehen und ihre Zeichnungen bildet.
Die Ausstellung konnte in Kooperation mit der Stadt Halle (Saale) und dem Stadtmuseum Halle realisiert werden.