Persische Musik in der Uni-Aula

von 27. Januar 2010

Ein außergewöhnliches Konzert erwartet die Besucher am 3. Februar um 19.30 Uhr in der Aula im Löwengebäude der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU). Zum ersten Mal wird das Klavierkonzert Nr. 2 des persischen Komponisten Aminollah Hossein in Europa von einem Pianisten aus dem Iran gespielt – dem MLU-Doktoranden Pooyan Azadeh. Er hat für seinen Auftritt mit dem Orchester der Medizinischen Fakultät zudem ein Stück für Klavier und Orchester im traditionellen persischen Klavierstil komponiert. Darüber hinaus stehen Werke von Edvard Grieg und Georges Bizet sowie Musik aus Filmen wie „Gladiator“ und „Robin Hood“ auf dem Programm.
Die Karten kosten an der Abendkasse 8 Euro, ermäßigt 5 Euro.

Der Auftritt soll einen musikalischen Dialog zwischen Orient und Okzident darstellen. Das Klavierkonzert Nr. 2 besitzt sowohl Merkmale der europäischen als auch der persischen Musik. Das Stück von Pooyan Azadeh trägt den Titel „Chahargah for Piano and Orchestra“. Chahargah ist einer der sieben Hauptmodi persischer Musik, der eine besondere orientalische Atmosphäre vermittelt.

Einzelheiten zum Programm auf Seite 2:
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Edvard Grieg: Arabischer Tanz (aus: Peer Gynt-Suite Nr. 2)

Georges Bizet: Farandole (aus: L’Arlésienne-Suite Nr. 1)

Sir Andrew Lloyd Webber (arr. von Henry Mancini): Jesus Christ Superstar

Erich Wolfgang Korngold: The Adventures of Robin Hood

John Williams: Star Wars – The Empire Strikes Back

Hans Zimmer: Gladiator

Der erste gemeinsame Auftritt von Pooyan Azadeh und dem Medizinischen Orchester soll nicht der einzige bleiben: Azadeh plant eine Konzertreise mit dem Orchester in den Iran.

Über Aminollah Hossein:
Der Iraner Aminollah Hossein (1905-1983), Komponist, Dirigent und Pianist, studierte Musik in Deutschland und Frankreich, wo er lange Zeit lebte. Er war Schüler von weltbekannten Komponisten und Pianisten wie Noël Gallon, Artur Schnabel und Alfred Cortot. Ab 1954 begann er Filmmusiken zu komponieren, 26 insgesamt, und viele europäische Musikkritiker sehen in ihm einen der besten Filmmusikkomponisten der 1950er und 60er Jahre. Zu seinen Kompositionen gehören u. a. drei Klavierkonzerte, drei Sinfonien, zwei persische Rhapsodien, fünf Ballette und viele andere Werke mit Einflüssen aus der persischen Musik. Bekannte Dirigenten wie Pierre Dervaux, Albert Wolff, Jean Fournet, Gaston Poulet und Pascal Verrot leiteten Orchester wie das Philharmonic Orchestra London und das Orchestre Philharmomique de Monte-Carlo, die Hosseins Weke zur Aufführung brachten. Die französische Tageszeitung „Le Monde“ schrieb: „Das Oeuvre A. Hosseins hinterlässt bei uns ein Gefühl sprudelnder Spontaneität des Geistes und des Herzens.“

Über Pooyan Azadeh:
Der 30-Jährige ist Doktorand am Institut für Musik der Martin-Luther-Universität. Er studierte klassische und persische klassische Musik sowie Klavierperformance in Teheran (Universität der Künste). Er nahm an den Meisterklassen Prof. Paul Guldas beim Internationalen Festival junger Künstler Bayreuth teil und ist seit 2007 Stipendiat des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD). Pooyan Azadeh wirkt als Pianist, Dirigent, Komponist, Musikrpädagoge und Dozent. Seine Veröffentlichungen umfassen u. a. die „National Anthems of the World“ (für den „UNESCO Peace Prize of Education“ nominiert) und „Die Musik der Sangsar Nomaden“ sowie die CD „Yeylagh“ (persische Folklore auf dem Klavier). Zudem erhielt er viele Preise und Auszeichnungen für seine Kompositionen und Auftritte.