Puschkino zeigt “Die Zeit ihres Lebens”

von 12. März 2011

Die Stadt Halle (Saale) gehört in dieser Woche zu den Veranstaltungsorten des bundesweiten Filmfestivals „ueber Mut“. Am Sonntag, den 13. März, ist die Diakonie Mitteldeutschland Filmpartner der Vorführung im Lux Puschkino. In dem englischen Dokumentarfilm „Die Zeit ihres Lebens“ geht es um drei betagte Frauen, die in einem Seniorenheim im Norden Londons leben. Alison, Hetty und Rose sind zusammen 290 Jahre alt. Die eine ist Autorin, die andere Journalistin, die dritte Friedensaktivistin. Die drei verbindet eine selbstironische Art und die Freude daran, ihre Erfahrungen weiterzugeben. In einer Lebensphase, die in unserer Gesellschaft als unproduktiv gilt, mischen sie sich ein in öffentliche Debatten – mit Zeitungsartikeln und bei Demonstrationen. Ein respektvoller Blick auf das hohe Alter, wie es sich jeder wünschen würde.

Im Anschluss an die Filmvorführung sprechen drei Frauen aus Halle miteinander, wie sich das Leben in Altenwohn- und -pflegeheimen hier gestaltet. Schwester Renate Reif ist Diakonisse im Ruhestand, 76 Jahre alt, und widmet sich dem Verfassen von Texten und Gedichten. Brigitte Sieb ist 69 Jahre, eine Ruheständlerin, die als Seniorenbegleiterin ehrenamtlich ältere Menschen im Marthahaus in ihrem Alltag unterstützt. Dort arbeitet auch die Sozialarbeiterin und Seelsorgerin Dorothee Fuchs, die in ihrem Beruf täglich mit den Chancen und Problemen älterer Menschen zu tun hat. Den „Kaffeeklatsch“ wird Frieder Weigmann moderieren, Pressesprecher der Diakonie Mitteldeutschland. Für die Zuhörer gibt es gratis Kaffee und Kuchen.

Der Film „Die Zeit ihres Lebens“ wird um 15 Uhr im Lux Puschkino (Kardinal-Albrecht-Straße 6) gezeigt. Besucher ab 80 Jahre bekommen freien Eintritt.

Die Aktion Mensch hat im Jahr 2006 erstmals die Frage gestellt: »In was für einer Gesellschaft wollen wir leben?« und plädiert damit für das gemeinsame Diskutieren über eine lebenswerte, gerechte und menschenwürdige Gesellschaft. Diese Auseinandersetzung erfordert Mut, denn sie bedeutet den Abschied von Vorurteilen, Gewohnheiten und vermeintlichen Sicherheiten. Mut ist die treibende Kraft, sich Utopien anzunähern, so unerreichbar sie zunächst auch scheinen mögen.

Mutige Menschen sind Helden, aber keine Draufgänger. Was sie zu Helden macht, ist ihr Einstehen für das, was sie antreibt. Sie kämpfen gegen die korrumpierende Macht der Gleichgültigkeit, Interessenlosigkeit und auch gegen die eigene vermeintliche Unzulänglichkeit. Sie überzeugen durch Begeisterung, Hingabe und Zuversicht.

Das Thema des diesjährigen Festivals „ueber Mut“: Die Bereitschaft, Bestehendes nicht einfach hinzunehmen, sondern auch zu verändern. Dies setzt eine kritische Prüfung gesellschaftlicher Verhältnisse voraus. Im Mittelpunkt stehen Menschen, die sich für ihren Traum einsetzen, etwa für würdige Lebensbedingungen von obdachlosen Menschen in Frankreich, gegen den Missbrauch und die Vernachlässigung von Kindern und Jugendlichen in Südafrika oder für die rückhaltlose Aufarbeitung der NS-Vergangenheit in der Bundesrepublik.

Dieses bundesweite Festival findet in Halle in dem Zeitraum vom 10. bis 17. März 2011 im Lux Puschkino statt.