Reportagen aus Halle

von 12. Juli 2012

 Bis 9. September 2012 präsentiert der Kunstverein “Talstrasse“ e.V. parallel zur Ausstellung mit Fotografien von Eva Mahn in seiner STUDIO-Galerie Zeichnungen von Hans Jürgen Kallmann.Hans Jürgen Kallmann wurde am 20. Mai 1908 in Wollstein in Polen geboren. Seine Familie wurde aus ihrer Heimat vertrieben, so dass Hans Jürgen Kallmann in Halle an der Saale aufwuchs und zunächst acht Semester Medizin studierte. Gleichzeitig bildete er sich aber künstlerisch als Autodidakt weiter. Als die Nationalsozialisten sein Werk 1937 als „entartet“ verfemten, verließ Kallmann Deutschland und ging nach Tarrenz/Tirol. 1949 erhielt er einen Ruf an die Kunstakademie in Caracas in Venezuela, wo er als Professor Akt- und Portraitmalerei unterrichtete. Kallmann kehrte 1952 zurück nach Deutschland und lebte bis zu seinem Tode 1991 als freischaffender Maler in Pullach bei München.Ab Mitte der 1950er Jahre wurde er vor allem durch seine Pastellzeichnungen und Portraits bekannt. Beeinflusst von den deutschen Impressionisten Max Slevogt und Max Liebermann entwickelte Hans Jürgen Kallmann eine ganz eigene künstlerische Handschrift, die sich aber auch mit einem expressiven Gestus verband.  Die STUDIO-Ausstellung zeigt Zeichnungen von Hans Jürgen Kallmann die 1932 regelmäßig in der Zeitung „Mitteldeutsche Illustrierte“ veröffentlicht wurden. Die Arbeiten stammen aus dem Nachlass von Kurt Sommer, dem damals für den Inhalt verantwortlichen Redakteur der Zeitung. Kurt Sommer war ein Förderer und Freund von Hans Jürgen Kallmann. Dieser lebte zu der damaligen Zeit bereits in Berlin, besuchte seine Heimatstadt jedoch regelmäßig und fertigte mit dem Zeichenstift „Reportagen“ über seine Heimatstadt an.