Rückblick auf Händels Open

von 2. Juni 2010

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Seit 15 Jahren lockt Veranstalter Lubomir Danailow Musikfans mit seinen Händels Open auf den Hallmarkt. 15 Jahre ohne städtische Mittel, sondern nur mit Sponsorengeldern und Eintrittsgelder.

Den Auftakt machten "Kid Creole and the Coconuts", als Ersatz für „Earth, Wind & Fire Expirience feat. Al McKay“, mit dem die Händels Open eigentlich eröffnet werden sollten. Leadsänger Timothy Owen hat Stimmprobleme. Schnell musste kurzfristig umdisponiert werden. So kurzfristig, dass sogar der Soundcheck ausfallen musste. Erst 18 Uhr schwebten die Jungs und Mädels mit ihren Flugzeugen ein. Gut zwei Stunden lang präsentierte die Gruppe ihre heißen Latin-, Funk- und Karibik-Nummern.

Mittwoch wurde es dann klassisch. Hier begeisterte die Multimediashow „Klangfarben der Natur“ nach Vivaldi´s „ Die 4 Jahreszeiten“ die Besucher. Eine Show, die Vivaldis Musik mit Pop-Elementen verband, begleitet von Laser- und Lichtshows sowie einen kleinen Feuerwerk.

Am Donnerstag „krachte“ es auf dem Hallmarkt. Die Glamrock-Band Slade waren da. Fehlen durften da natürlich nicht Klassiker wieder „Far Far Away“ und „My Oh My“. Manch Zuschauer hatte es sich vor Konzertbeginn auf den Stuhlreihen bequem gemacht. Doch diese Plätze erwiesen sich nicht als Glücksgriff, sitzen doch echte Rockfans bei einem Konzert nicht, sondern rocken vor der Bühne. Und so schafften es Slade, die schon seit mehr als vier Jahrzehnten im Geschäft sind, spielend bereits zum Auftakt, die Zuschauer mitzureißen. Schade war nur, dass nach etwas mehr als einer Stunde alles schon wieder vorbei war.

Besinnliches gab es am Freitag mit Richard Clayderman. Den Besuchern präsentierte der Franzose nicht nur seine größten Erfolge wie die "Ballade pour Adeline", sondern auch eine eigene Interpretation der Filmmusik auf “Titanic” und ein Tribute-Medley für Stevie Wonder. Das Konzert ließen sich auch Halles Oberbürgermeisterin Dagmar Szabados und Saalekreis-Landrat Frank Bannert nicht entgehen.

Bei Dauerregen und Gewitter kam am Sonntagabend Nina Hagen nach Halle. Die Punkröhre präsentierte Songs ihrer neuen Platte, darunter Personal Jesus. Die meisten Zuschauer hatten sich unter die Zelte gerettet, um den Regenmassen zu entgehen. Einige ganz harte aber standen vor der Bühne und jubelten kräftig zu. Und Nina Hagen streute zwischen ihren Songs noch einige seltsam anmutende Äußerungen ein, sprach zum Beispiel von Nahtoderfahrungen und dem Revolutionsgeist von 1989, zog sich mitten auf der Bühne die Schuhe aus. Und zum Abschied gabs noch den vergessenen Farbfilm.

Etwas mehr Glück mit dem Wetter hatte Gerhard Schöne. Es regnete auch am Sonntagmorgen kräftig. Doch pünktlich zum Konzertbeginn lockerte es auf, sogar die Sonne schaute raus. Doch für den Fall neuer Regenschauer hatte Veranstalter Lubomir Danailow vorgebeugt. Er öffnete die VIP-Tribüne für die zahlreichen Kinder. Doch sobald die letzten Tropfen weg waren kamen alle Kinder hervor, um mit Schöne zu singen, zu tanzen.

Zum Abschluss gab es am Dienstag noch Shakin Stevens. Schon beim ersten Song tanzten die Zuschauer, schnell wurden zu Hits wie „Oh Julie“ auch die Wunderkerzen rausgeholt, Rosen flogen auf die Bühne. "Shaki, Shaki" riefen die Zuschauer schon lautstark, als seine Band die Bühne betrat. Am Rande allerdings gab es noch Ärger zwischen einigen Besuchern und der Security. Fotografieren war nämlich nur Pressevertretern und auch nur beim ersten Titel erlaubt. Ein älterer Mann, der mit seiner Digitalkamera ein Erinnerungsfoto schießen wollte, wurde prompt von einem Sicherheitsmann angegangen und sollte vor die Tür gesetzt werden.