Schützenhaus Glaucha wird wieder Museum

von 22. Juni 2009

(ens) Das Schützenhaus in Glaucha hat eine bewegte Geschichte hinter sich. 1878 durch die Schützengilde auf dem “Lerchenfeld” errichtet, folgten später Nutzungen als Polizeistation, Parteizentrale und Druckerei. Ab 1969 wurden einige Räume als Gedenkstätte genutzt, es entstand in der Folgezeit ein Museum, das 1991 dem Stadtmuseum angegliedert wurde. Es folgten noch wenige Ausstellungen, bis es dann zum Depot degradiert wurde.

Das soll sich nun ändern. Wie Tobias Kogge, Dezernent für Kulturelle Bildung, gegenüber HalleForum.de sagte, sei das Haus zu schade, um es nur als Archiv zu nutzen. Mittelfristig sei deshalb an eine Widerbelebung des Museumsstandortes gedacht. Zunächst sei vorgesehen, das Haus punktuell zu öffnen.

Kogge will im Schützenhaus in die gar nicht so ferne Vergangenheit schauen. Mittelpunkt dabei wird die in Glaucha geborene Margot Feist stehen, die später als Volksbildungsministerin Margot Honecker DDR-weit bekannt wurde. “Lila Hexe” gaben ihr Manche als Beinamen, auch wegen ihrer Haarfarbe.

Laut Kogge überlege man derzeit, wie man die Geschichte der Volksbildung aus DDR-Zeiten hier aufarbeiten könne. Neben Margot Honecker werden auch Lenin und der Kleine Trompeter aus den verstaubten Archiven ans Licht der Öffentlichkeit geholt. Die Aufarbeitung der DDR-Geschichte dürfe man nicht anderen überlassen.


Noch steht er versteckt als Lückenfüller zwischen Wand und einem Schrank, das Denkmal des kleinen Trompeter.