Nach “La Forteresse / Die Festung” lenkt Regisseur Fernand Melgar nun in “Special Flight” den Fokus auf das Ende des Migrationsparcours. Der Filmemacher begab sich für neun Monate in das Abschiebegefängnis Frambois in Genf, eines von 28 Deportationszentren für Sans-Papiers und abgewiesene Asylbewerber in der Schweiz. Einige der dort Festgehaltenen sind seit Jahren in der Schweiz, haben sich integriert und eine Familie gegründet. Sie arbeiten, zahlen in die Sozialversicherung ein und schicken ihre Kinder in die Schule. Bis zum Tag, an welchem die Immigrationsbehörde entscheidet, sie einzusperren um ihre Ausreise zu veranlassen. Natürlich will keiner der Verhafteten das Land freiwillig verlassen. Also wird ein gnadenloser administrativer Prozess in Gang gesetzt, dessen Ziel es ist, sie zum Verlassen des Landes zu zwingen.
Auch aus Deutschland werden jährlich tausende Migranten abgeschoben. Viele von ihnen haben während der Migration oder in ihrem Heimatland Schlimmes durchgemacht; sind bedroht, verfolgt, verhört, angegriffen oder sogar verletzt und gefoltert worden. Oft wird ihr Asylantrag unbegründet abgelehnt. Im Psychosozialen Zentrum für MigrantInnen in Halle bekommen sie therapeutische Unterstützung, die ihnen hilft, ihre belastenden Erfahrungen – auch durch den Aufenthaltsstatus der Duldung – und die Probleme in einer fremden Kultur zu verarbeiten.
Vol Spécial
am 10. September, 20 Uhr im Luxkino am Zoo
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