Stadt als Konzern

von 30. November 2010

Obwohl man sich vermeintlich zu einer “Rettung“ des Thalia Theaters in Halle (Saale) entschließen konnte, wirft doch allein die eklatante Bedrohung des Hauses Fragen auf. Dabei steht die beabsichtigte Abwicklung des Thalia Theaters stellvertretend für die Konsequenzen einer kommunalen Aufsicht über die Kulturbetriebe im Zeichen des Sparzwanges. Den besorgten Hallensern sollen die Sachzwänge der Sparpolitik einleuchten, von denen vor allem der Kulturbetrieb nicht ausgeschlossen ist. Ebenfalls soll die Antwort der Stadtväter und -mütter einleuchten, eine Teilprivatisierung der Theater und Oper sei die geeignete Maßnahme zu ihrer Erhaltung. Dass das schief ging, hat man begutachten können.

Die ufo-Universität findet das erklärungsbedürftig, auch über den Erhalt des Thalia Theaters hinaus. Was sind denn die Bedingungen und Möglichkeiten für Kultur in der Stadt Halle? Welche Konsequenzen hat die private Leitung durch eine GmbH auf den Kulturbetrieb? Was sagt das über den Wert der Theater aus? Welche Hintergründe haben eigentlich die jüngsten Entwicklungen in der Kulturpolitik der Stadt? Und kann die Forderung einer Schließung des Thalia nicht in Kürze wiederkommen?

Die ufo-Universität möchte einen Überblick zu diesen Fragen geben, um dann gemeinsam ins Gespräch zu kommen. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen. Die kostenlose Veranstaltung findet am 30. November um 19 Uhr im Kleinen Saal des Thalia Theaters statt.