Stadtarchiv zeigt Briefköpfe

von 20. April 2009

“Eine spannende und amüsante Sammlung”, resümierte Bildungs- und Kulturdezernent Tobias Kogge am Freitag zur Eröffnung der Ausstellung “Briefköpfe – Quellen regionaler Geschichte der Privatsammlung Krisch“, die bis 30. Juli im Stadtarchiv in Halle (Saale) zu sehen ist. Gezeigt werden 120 Briefköpfe hallescher Unternehmen, Vereine, Parteien und auch von Privatpersonen von der Gründerzeit bis hin zu den Goldenen Zwanzigern. Das älteste Exemplar stammt aus dem Jahr 1871. Gesammelt und nun dem Stadtarchiv für die Ausstellung zur Verfügung gestellt hat die historischen Zeitdokumente Hans-Jürgen Krisch. Er hat parallel dazu auch ein Buch über seine Sammlung herausgebracht.

Krischs Briefköpfe dokumentieren eindrucksvoll, wie sich Vereine im Zuge der Machtergreifung der Nationalsozialisten selbst auflösten, wie Firmen aufstiegen und hier und da doch auch gern mal auf den Briefköpfen geschummelt wurde. Lau Stadtarchivar Ralf Jacob gebe es Firmen, die zeigen auf ihren Briefen mehr Schornsteine als es tatsächlich gab. Viele Namen wie Mignon sind den Hallensern auch heute noch im Gedächtnis, andere Unternehmen wie die Buchdruckerei in den Franckeschen Stiftungen gibt es auch noch heute. Andere Firmen sind aber auch längst in Vergessenheit gerate, allenfalls ihre Ruinen zeugen noch von ihrer Existenz.

Fotografien und Kataloge der ausgestellten Firmen und Vereine ergänzen die Ausstellung. Geöffnet ist Montag von 10 bis 15 sowie Dienstag bis Donnerstag von 10 bis 18 Uhr.