Stasi-Behörde präsentiert sich im Stadtarchiv

von 2. März 2012

 Anhand verschiedener Beispiele wird dargestellt, mit welcher Art von Katastrophen sich die Stasi in Halle beschäftigte. Aktenauszüge und Fotos stellen exemplarisch die Ergebnisse der Ermittlungsarbeit des Ministeriums für Staatssicherheit dar.Themen:• Flugzeugabsturz in Halle-Neustadt (1976)• Verschmutzung der Saale (1980er Jahre)• Sicherung der Ernte (1983)• Zugunglück in Hohenthurm (1984)• Brand der Laurentiuskirche (1984)• Brand im Fernsehgerätewerk Staßfurt (1985)• Brand im Waggonbau Ammendorf (1986)• Großbrand in Weißandt-Gölzau (1986)• Defekte Kälteanlage im Schlachthof Halle (1987)Während des Tages der Archive kann auch ein Antrag auf persönliche Akteneinsicht gestellt werden (Bitte den Personalausweis mitbringen).Der Vortrag “Die krankhafte Angst der Stasi vor Sabotage- Großbrand im VEB Orbitaplast Weißandt-Gölzau” von Marcus Michel beginnt um 16 Uhr.Marcus Michel erlebte als Neunjähriger den Großbrand im VEB Orbitaplast Gölzau an einem sommerlichen Ferientag als Zuschauer aus sicherer Entfernung. Aus dem Erzählen der im Betrieb beschäftigten Erwachsenen wuchs bei ihm das Interesse, über die Hintergründe mehr zu erfahren. Die Gelegenheit für eine objektive Aufarbeitung des Großbrandes 1986 ergab sich erst durch die Öffnung der Stasi-Archive.Marcus Michel studierte Rechtswissenschaften an der Uni Halle und arbeitet heute als Unternehmensberater in Düsseldorf. In seiner Freizeit beschäftigt er sich mit der anhaltischen Heimatkunde und schreibt als freier Autor regelmäßig für die Mitteldeutsche Zeitung.Abgerundet wird das Angebot des BStU durch die Vorführung des Films “Die virtuelle Rekonstruktion zerrissener Stasi-Unterlagen”. Er zeigt, wie der BStU mit dem Fraunhofer Institut Möglichkeiten untersucht, zerrissene Akten mit Hilfe der modernen Computertechnik zu rekonstruieren.