Man soll den Tag nicht vor dem Abend loben, sagt ein Sprichwort. Aber zumindest etwas aufatmen können Fans und Mitarbeiter des Thalia Theaters in Halle (Saale). Denn die Tarifkommission von Verdi hat am Donnerstag dem am Mittwoch zwischen Oberbürgermeisterin Dagmar Szabados und Verdi-Bezirksleiter Lothar Philipp ausgehandelten Kompromiss zugestimmt. Dieser sieht eine Gehaltsreduzierung und Arbeitszeitabsenkung für die Beschäftigten vor. Statt 40 sollen die 400 Beschäftigten künftig 36 Stunden in der Woche arbeiten. Ihre Gehälter sollen um 10 Prozent sinken, dafür gibt es als Ausgleich im Jahr 26 unbezahlte freie Tage.
Am kommenden Montag fällt dann die endgültige Entscheidung unter den Mitarbeitern. Diese müssen den Kompromiss ebenfalls absegnen. Außerdem heißt es für Rolf Stiska, Geschäftsführer der Theater, Oper und Orchester GmbH Halle, zu rechnen, wie sich die nun ausgehandelten Haustarife finanziell auswirken. Sollte die Zustimmung erfolgen, wäre das Thalia Theater bis 2014 gerettet, bis zum 31. Juli 2014 soll der Haustarifvertrag gelten. Hinzu kommt ein Kündigungsschutz bis 2015.
In der vergangenen Woche waren die Verhandlungen zunächst geplatzt, woraufhin Stiska die Schließung des Thalia Theaters zum Spielzeitende im Sommer und die Entlassung von 25 Mitarbeitern angekündigt hatte.
