Themenjahr-Zyklus geht zu Ende

von 23. November 2010

Mit einem Festakt ging am Dienstagabend im halleschen Stadthaus der Themenjahr-Zyklus zu Ende. Über elf Jahre lang stand jedes einzelne Jahr in Halle unter einem anderen Motto. Ehrenbürger Paul Raabe hatte die Gemeinschaftsinitiative "Halle an der Saale: Antworten aus der Provinz" im Jahr 2000 ins Leben gerufen. Die Franckeschen Stiftungen hatten die Themenjahre federführend koordiniert.

“Elf Mal haben wir die Themenjahre gelebt, gefeiert und gearbeitet”, sagte Oberbürgermeisterin Dagmar Szabados in ihrem Grußwort zum Abschluss. Sie dankte Paul Raabe für dessen Idee. “Ohne seinen Elan hätten wir die Themenjahre nicht gehabt.” Thomas Müller-Bahlke, Direktor der Franckeschen Stiftungen, hob hervor, dass mehr als 100 Einrichtungen jedes Jahr mit Veranstaltungen am Themenjahr beteiligt waren. Die gewählten Themen seien von hoher Aktualität gewesen. “Unser Ziel war es, konstruktiv in aktuelle Debatten einzugreifen.” Auch die innerstädtische Diskussion sollte in Gang kommen. Das ist wohl auch noch so ein Problem der Hallenser, wie MDR-Hörfunkchef Johann Michael Möller feststellte. Halle sei eine Stadt in der man schnell heimisch werde, eine ziemlich einzigartige Stadt. “Aber das darf man den Hallensern nicht sagen”, so Möller. Schon komme die Intervention “Sie sind wohl nicht von hier.” Gehe es bei Diskussionen gegen Magdeburg und Leipzig, dann erhalte man schnell Zustimmung. Möller wünscht sich von Halle mehr Urbanität und weniger Ausfransungen, eine stärkere Konzentration.

Im Rahmen des Festaktes fand eine Fragerunde statt, die live im Radio übertragen wurde. MDR Figaro Moderator Stefan Maelck diskutierte mit Dr. Reiner Haseloff, Wirtschaftsminister des Landes Sachsen-Anhalt, Dagmar Szabados, Oberbürgermeisterin der Stadt Halle, Dr. Thomas Müller-Bahlke, Direktor der Franckeschen Stiftungen und Stefan Rettich, Architekt (Shrinking Cities).

Wirtschaftsminister Haseloff lobte, dass mit den Themenjahren jedes Jahr eine andere Stärke Halles hervorgehoben wurde. Der Minister sprach sich dafür aus, in Halle wieder ein breites Bildungsbürgertum zu entwickeln. Dazu soll auch die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg zur Leituniversität des Landes gemacht werden. Die Uni habe dazu Potentiale. Magdeburg sei keine Konkurrenz.