Theorien und Praktiken des Archivs

von 11. Mai 2012

 Die Stiftung Moritzburg in Halle (Saale) lädt am Dienstag, dem 15. Mai 2012, um 18.30 Uhr im Rahmen der aktuellen Sonderausstellung “Das Antlitz der Wissenschaft. Gelehrtenporträts aus drei Jahrhunderten”  zu einem Vortrag in den Ausstellungsräumen ein.  Prof. Dr. Stephan Günzel, Professor für Medientheorie an der Berliner Technischen Kunsthochschule  setzt sich unter dem Thema Theorien und Praktiken des Archivs  mit dem Archivbegriff in seiner historischen Entwicklung auseinander. Das Archiv soll dabei von Bibliotheken und Sammlungen abgegrenzt werden. Die Rolle des Archivars vor allem bei der Auswahl der archivierungswürdigen Unterlagen und die damit verbundene Machtposition bei der Konstruktion eines Abbildes der Gegenwart werden im Vortrag ebenso thematisiert, wie aktuelle Entwicklungen, beispielsweise die Rolle der Archive im digitalen Zeitalter. Der Vortrag von Stephan Günzel findet im Rahmen der Ausstellung “Das Antlitz der Wissenschaft. Gelehrtenporträts aus drei Jahrhunderten” statt, in der Wissenschaftlerporträts aus dem Bestand des Leopoldina-Archivs aus dem Zeitraum 1652 bis 1935 präsentiert werden. Das Archiv der Leopoldina beherbergt eine einmalige Sammlung von Mitgliederporträts. Diese wurden über Jahrhunderte angelegt und in Matrikelbänden aufbewahrt. Acht dieser Bände sind erhalten geblieben. Sie umspannen den Zeitraum von 1652 bis 1935 und bewahren knapp 1.400 Bildnisse, die zum Ausgangsmaterial für die Ausstellung wurden. Die Matrikelbände selbst werden als authentische Quellwerke erstmals gezeigt.