Titanic – Das letzte Gericht

von 26. Januar 2012

In der Nacht vom 14. zum 15. April 1912, vor genau 100 Jahren, sank die Titanic im Nordatlantik nach einer Kollision mit einem Eisberg. Am 14. April 2012 wird sie nun auch in Halle „geschmackvoll untergehen“.

Die musikalische Komödie „Titanic – das letzte Gericht“ des neuen Theaters Halle, feiert an diesem Tag um 19 Uhr auf der „MS Händel II“ ihre Premiere. Das Stück von Felix Benesch, unter Regie von Mathias Brenner, verspricht seinen Zuschauern allerdings nicht nur eine Schifffahrt, eine Zeitreise und eine musikalische Komödie, sondern auch ein kulinarisches Erlebnis. Während der vierstündigen Fahrt wird den Passagieren neben einem Begrüßungsgetränk, ein 5-Gänge-Menü serviert, welches nachweislich auch als Henkersmahlzeit auf der Titanic gereicht wurde. Nach einem vielversprechenden Canapée L‘Admiral und einem Spargelsalat mit Champagner-Safran-Vinaigrette, kommen die Gäste der neuzeitlichen Titanic in den Genuss eines geheimnisvollen Consommé Olga, sowie eines Poulet Lyonnais mit Kürbis-Eierbrötchen. Den Abschluss findet das Dinner, welches von dem Team des „Krug zum grünen Kranze“ in Halle bereitet wird, bei frischem Obst und Käse. Während des gesamten Stückes baut sich eine kriminelle Spannung auf, die einen tiefen Respekt gegenüber den Untergegangenen erzeugen soll und auch während der Mahlzeiten nicht verfliegt.

Die Grundidee hinter der musikalischen Neuauflage des Epos, war das Verlangen eine Art kulinarischen Voyeurismus bei den Theaterbesuchern zu entfachen. Nicht nur der Mythos Titanic an sich, sondern auch die Frage, was die Passagiere wohl als Letztes gegessen haben und vor allem, welche Bedeutung eine Mahlzeit in einer solchen Situation hat, beschäftigte Matthias Brenner, den Intendanten des neuen Theaters, seit Jahren. Nun endlich sah er die Möglichkeit in Halle, an und auf der Saale, genau dieses Ereignis nachzuempfinden. Wichtig war ihm dabei die Umsetzung auf einem Schiff, um den Zuschauern das Geschehen durch das Einstiegserlebnis, sowie dem Moment des Ablegens zur englischen Hymne, möglichst realistisch zu vermitteln. Als besonderes Highlight werden die Theaterbesucher mit den Namen der realen Passagiere begrüßt.

Die Geschichte des Stückes, erzählt das Leben fünf realer Personen, die das Unglück überlebten. Das Ganze in fünf Akten, anhand von fünf Gängen. Mrs. Gibson ist eine dieser Charaktere, ein Stummfilmstar in den USA, die kurz nach dem Untergang die Hauptrolle in der ersten Verfilmung des Unglückes spielte. Denkwürdig wurde diese Dame durch einen Funkspruch, den sie zwischen Kollision und Untergang absetzte, in dem sie die Rechte an Verfilmungen für sich beanspruchte. Neben Molly Brown, die den meisten sicherlich aus dem Film von James Cameron bekannt ist, lernt der Zuschauer auch Henry Sloper kennen. Einen Börsenspekulanten, der Bestechungsgeld für einen Funkspruch zahlte, der ihm Zeit verschaffte noch schnell seine Titanic-Aktien abzustoßen. Natürlich gibt es auch in dieser Version des Epos einen shakespearianischen Punkt und eine verwirrende und verstrickte Liebesgeschichte für die weiblichen Passagiere. Hinzu kommen Musicalelemente, sowie Elemente aus dem Varieté, welche dem ganzen eine besondere Note verleihen.

Der Vorverkauf für die vier geplanten Vorstellungen am 14.04., 11.05., 12.05., 15.06. und 16.06. läuft. Karten für diese einmalige Veranstaltung gibt es für 79 Euro (inklusive Schifffahrt und 5-Gänge-Menü) an der Theater- und Konzertkasse.