Tönet reizend stille Flöthen …

von 20. April 2009

Ihren einstigen Studenten Georg Friedrich Händel feiert die Universität mit einer Sonderausstellung im Museum universitatis unter dem Titel "Tönet reizend stille Flöthen, wenn die Weisheit lieblich lacht – Musik an den Universitäten Halle und Wittenberg". Die Exposition, die anlässlich des Händel-Festjahres 2009 gezeigt wird, kann ab 24. April 2009 im Löwengebäude der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) besichtigt werden. Ein besonderes Highlight stellt Händels Matrikeleintrag von 1702 an der halleschen Fridericiana aus dem Universitätsarchiv dar.

Die Kuratorinnen Katrin Eberl-Ruf und Cordula Timm-Hartmann stellen erstmals in einer Universitätsausstellung die Musikentwicklung an den Universitäten Halle und Wittenberg vor. Sie reicht von den frühen Anfängen an der Wittenberger Leucorea des 16. Jahrhunderts bis zu den so genannten "Chladnischen Klangfiguren" Ende des 18. Jahrhunderts. Auch das Wirken weiterer Musikerpersönlichkeiten, die mit der halleschen Universität in Verbindung standen, darunter Wilhelm Friedemann Bach, Daniel Gottlob Türk oder Robert Franz, wird dabei näher beleuchtet.

Das gesellige Universitätsleben wird anhand von Studentenstammbüchern und Noten aus den Universitäts- und Landesbibliotheken Halle und Münster und des Predigerseminars Wittenberg illustriert. Historische Musikinstrumente aus der Stiftung Händel-Haus Halle, das kostbare Serressche Studentenalbum aus dem Stadtarchiv Halle sowie weitere Leihgaben aus der Marienbibliothek Halle, der Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz Berlin und dem Pfarramt Claußnitz bereichern die Exposition.

Vor allem wird der Blick auf das 18. Jahrhundert gerichtet, in dem die Musik bei universitären Feiern der Repräsentation diente. Zwar sind die Kompositionen in den meisten Fällen verloren, doch bieten gedruckte Textbücher einen Einblick in die Vielfalt der akademischen Serenaden, Kantaten und anderen Festmusiken. Reformationsjubiläen, Friedensfeiern, Geburtstage und Feste im Leben der Königsfamilie oder Universitätsjubiläen wurden musikalisch ausgestaltet.

Mit den Studentenliedern, die Christian Wilhelm Kindleben 1781 in Halle herausgab, war das erste Akademische Liederbuch entstanden. Zahlreiche der darin enthaltenen Stücke, wie das von Kindleben bearbeitete Gaudeamus igitur, wurden von Generationen von Studenten in Commerschen in Halle und anderswo gesungen.

Führungen durch die Ausstellung:
sonntags, jeweils um 15 Uhr – 10. Mai, 7. Juni, 12. Juli,
PD Dr. Kathrin Eberl-Ruf und Cordula Timm-Hartmann M.A.