Udo Grashoff zum Schwarzwohnen in Halle

von 24. Juni 2011

Am Samstag um 15 Uhr liest Udo Grashoff in der ZeitKunstGalerie aus seinem neuen Buch „Leben im Abriss – Schwarzwohnen in Halle“. Darin schildert er mit eindringlichen Beispielen die Geschichte des Schwarzwohnens in Halle von den späten sechziger Jahren bis zur Wiedervereinigung. Dabei werden Wohnsituationen beschrieben, die für die Nachwendegeneration kaum mehr vorstellbar sind: einsturzgefährdete Gebäude, kein Strom, herausgerissene Wasserleitungen, von funktionierenden Sanitäranlagen ganz zu schweigen – Umstände, die ein hohes Maß an Improvisationstalent erforderten. Ein Leben zwischen Abenteuer und Trostlosigkeit.

Udo Grashoff, der 1966 in Halle geboren wurde, schloss 2006 sein Studium der Germanistik, Komparatistik und Geschichte mit einer Promotion über die „Selbsttötungen in der DDR“ ab. Heute lebt und arbeitet er wechselweise in Leipzig und Halle. Seit 2008 ist der Vorstandsvorsitzende des Zeit-Geschichte(n)-Vereins für erlebte Geschichte Halle e. V. und hat sich besonders auf die Aufarbeitung der DDR-Geschichte spezialisiert.

In akribischer Kleinarbeit sammelte er in persönlichen Gesprächen mit Betroffenen Berichte über das DDR-spezifische Phänomen des Schwarzwohnens, das aus dem akuten Wohnraummangel resultierte und schuf daraus ein lebensnahes Bild der Wohnbedingungen derer, die eine Alternative zur DDR-Lebensplanung suchten. Ergänzt wird die Lesung durch eine Fotoausstellung, in der unter anderem Bilder aus dem Buch präsentiert werden.

Eine Rezension zum Buch finden Sie
hier.